Der Ätna auf Sizilien ist nicht nur einer der aktivsten Vulkane weltweit, sondern bietet mit seinen schneebedeckten Gipfeln und regelmäßigen Lavaströmen ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Seit dem 8. Februar lockt der Ätna mit seinen spektakulären Lavafontänen Tausende Menschen an. Sie wollen alle das faszinierende Zusammenspiel von Feuer und Eis miterleben. Der große Andrang bringt aber auch seine Schwierigkeiten mit sich.
Lokale Behörden berichten, dass Rettungskräfte Probleme hätten, Menschen in Not zu erreichen. Einige Reisende blockieren offenbar die Straßen, sodass Noteinsätze behindert werden.
Siziliens Leiter des regionalen Katastrophenschutzes, Salvo Cocina, warnte in einem Beitrag auf Facebook am Sonntagabend: Der Menschenstrom habe "eine wilde Szene mit Autos, die die engen Straßen verstopfen, einen Verkehrsstillstand … und Rettungsfahrzeuge, die nicht passieren können" geschaffen. Weiter führte er aus:
Seit dem 15. Februar ist es verboten, dem Lavastrom näher als 500 Meter zu kommen. Dazu erließ eine angrenzende Gemeinde eine entsprechende Verordnung. Besucher:innen ließen sich jedoch nicht von den Warnungen und dem Verbot beeindrucken. Sie zieht es trotzdem in die Nähe des Kraters.
Auf Social Media gingen verschiedene Videos und Fotos viral, die zeigen, wie die leuchtend orangefarbene Lava den Berghang hinabfließt. Auch Skifans ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, neben der Lava den Berg hinunter zu düsen.
So beeindruckend der Anblick auch sein mag, so gefährlich ist es, sich in der Nähe des Spektakels aufzuhalten. Denn die Lava lässt den Schnee sofort verdampfen und kann durch die freigesetzte thermische Energie Bruchstücke oder Felsen wegschleudern, erklärt der Bürgermeister der Stadt Belpasso, Carlo Caputo.
Am Montag verirrten sich acht Personen, die ohne Bergführer:in den Vulkan hinauf stiegen. Nach mehreren Stunden haben Rettungskräfte sie gefunden. Am Sonntag habe sich ein 48-jähriger Mann nach einem Sturz auf das Eis den Fuß gebrochen, sagte Cocina gegenüber CNN. In der Nacht zuvor waren vier weitere Personen verschwunden.
Während eines Vulkanausbruchs gibt es immer noch etliche Wanderwege am Ätna, die währenddessen sicher sind. Es ist allerdings vorgeschrieben, dass man nur in Begleitung von qualifizierten Bergführer:innen dort wandern geht.
Boris Behncke, ein Vulkanologe des Ätna-Observatoriums, sagte CNN, die Lava sei bis auf eine Höhe von etwa 1.950 Metern gelangt und habe Bäume in der Nähe einer Zufahrtsstraße zerstört.
Zwischenzeitlich musste der Flughafen von Catania Flüge wegen der Aschewolke umleiten. Jetzt läuft der Betrieb wieder normal weiter.