Spanien-Urlaub: Barcelona verhängt Verbot für Kneipentouren
Um Stadt und Menschen kennenzulernen, sind Kneipen bekanntermaßen eine gute Anlaufstelle. Weil das auch Stadtführer:innen erkannt haben, sind Touren durch Bars und Kneipen ein echtes Business geworden. In den meisten größeren Städten fällt es nicht schwer, solche Angebote zu finden.
Für die Menschen vor Ort sind die großen, oft alkoholisierten Gruppen häufig jedoch kein Vergnügen. In der tschechischen Hauptstadt Prag wurden sie darum bereits im vergangenen Jahr zum Schutz der Einwohner:innen verboten. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens dürfen solche Touren dort nicht mehr veranstaltet werden.
Eine andere europäische Metropole zieht jetzt nach und verbietet die umstrittene Freizeitaktivität ebenfalls.
Die Rede ist von Barcelona. Seit dem 29. Oktober 2025 sind organisierte Kneipentouren in der gesamten Stadt verboten – und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Was einst sowohl Einheimische als auch Tourist:innen anzog, wird künftig also der Vergangenheit angehören.
Die Stadtverwaltung hat beschlossen, das Bewerben, Organisieren und Durchführen von Kneipentouren vollständig zu untersagen. Dadurch sollen das Zusammenleben in der Stadt verbessert, den Anwohner:innen mehr Ruhe verschafft und die Gesundheit aller geschützt werden. Die Entscheidung wird für die nächsten vier Jahre gelten.
Spanien-Urlaub: Hohe Strafen drohen in Barcelona
Ein Sprecher des Stadtrats erklärte: "Kneipentouren basieren auf einem Geschäftsmodell, bei dem Teilnehmer von Bar zu Bar geführt werden, um dort vergünstigte alkoholische Getränke zu konsumieren. Oft geht es dabei um den schnellen Konsum minderwertiger Getränke, bevor es zur nächsten Location weitergeht."
Wer dennoch versucht, Kneipentouren zu organisieren, muss mit empfindlichen Geldstrafen von bis zu 3000 Euro rechnen. Teilnehmer:innen hingegen bleiben von Strafen verschont – es sei denn, sie verstoßen gegen andere Regeln, wie etwa das Alkoholkonsumverbot auf öffentlichen Straßen.
Bislang waren Kneipentouren nur in den Bezirken Ciutat Vella (seit 2012) und L’Eixample (seit Juni 2025) verboten. Weil die Maßnahmen dort gut aufgenommen wurden – laut Polizei sind in Ciutat Vella im vergangenen Jahr nur drei Bußgelder verhängt worden –, gehen die Behörden davon aus, dass sich stadtweit ähnliche Effekte einstellen werden.
Kneipentouren waren in Barcelona lange ein großer Anziehungspunkt und wurden online intensiv beworben. Jährlich lockten sie Hunderttausende von Menschen an und generierten erhebliche Einnahmen. Die Touren dauerten oft mehrere Stunden, manchmal sogar einen ganzen Tag. Doch mittlerweile sind auf den Webseiten der Veranstalter Hinweise wie "Derzeit nicht verfügbar" zu finden.
