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Urlaub in Spanien: Reservierungspflicht für Reiseziele kommt

Blick von den canadas del teide auf den Teide in Teneriffa Blick von den canadas del teide auf den Teide in Teneriffa Copyright: xZoonar.com/GünterxGegenheimerx 22542806
Diesen Gipfel auf Teneriffa kann man nicht ohne Genehmigung besteigen.Bild: Günter Gegenheimer / IMAGO/Zoonar
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Spanien-Urlaub: So streng wird der Touristen-Ansturm begrenzt

27.02.2025, 08:1527.02.2025, 08:15
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94 Millionen – so viele Tourist:innen kamen 2024 nach Spanien. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg um etwa zehn Prozent. Damit kamen innerhalb eines Jahres doppelt so viele Urlauber:innen nach Spanien als das Land Einwohner:innen hat. Ein neuer Rekordwert.

An beliebten Urlaubsorten machen sich diese Menschenmassen natürlich bemerkbar. Während der Hochsaison sind Städte wie Barcelona oder Madrid komplett überfüllt; vor Sehenswürdigkeiten wird gedrängelt oder in der Schlange gestanden. Einheimische leiden wiederum unter einem angespannten Wohnungsmarkt, weil vielerorts regulärer Wohnraum in Airbnb-Unterkünfte oder Ferienwohnungen umfunktioniert wird.

Und wo sich viele Menschen auf engem Raum tummeln, ist oftmals die Natur die Leidtragende. In geschützten Naturparks lassen Urlauber:innen immer wieder achtlos ihren Müll zurück, andere zerstören aus Versehen oder sogar mutwillig Pflanzen. Außerdem verbrauchen Touris viel Wasser und sorgen mitunter für lokalen Wassermangel.

Spanien ergreift Maßnahmen gegen Massentourismus

Kein Wunder also, dass viele Orte in Spanien das Problem mit dem Overtourism in den Griff bekommen wollen. Denn offenbar braucht man für immer mehr Sehenswürdigkeiten eine Reservierung, wie die "Welt" berichtet.

Wer beispielsweise die berühmte Alhambra in Granada besuchen will, kann theoretisch Tickets vor Ort kaufen. Auf der Website wird allerdings empfohlen, "immer, rechtzeitig im Voraus zu buchen", weil es durch die hohe Nachfrage immer wieder zu eingeschränkten Ticket-Verfügbarkeiten kommt.

Um die Sagrada Família in Barcelona mit eigenen Augen zu sehen, sollte man in deutscher Manier sehr pünktlich erscheinen. Denn wer zu spät kommt, dem ist der Zugang nicht mehr garantiert. Oft sind die Time-Slots eng getaktet und der nächste Schwall an Besucher:innen steht schon in den Startlöchern.

Auch wer Natur genießen will, braucht mitunter Tickets

Solche Vorab-Reservierungen für Sehenswürdigkeiten mögen manche Urlauber:innen schon gewohnt sein. Immer häufiger muss man aber auch Tickets für den Besuch von Naturlandschaften reservieren, zum Beispiel den Gipfelbereich des Teide auf Kanareninsel Teneriffa.

Jeder, der den Berg besteigen will, braucht eine offizielle Genehmigung. Das Kontingent dafür ist begrenzt, Tickets lassen sich in vier Zeitfenstern zwischen 9 und 17 buchen. "Der Teide-Nationalpark musste die Besuche dieses symbolträchtigen und fragilen Ortes regulieren, um ihn zu schützen, den Besuchern ein qualitativ hochwertigeres Erlebnis zu bieten und gleichzeitig ihre eigene Sicherheit zu verbessern", heißt es auf der Website der spanischen Nationalparkbehörde.

Ohne Genehmigung und Personalausweis oder Reisepass kommt man nicht auf den Gipfel. Auf diversen Travel-Blogs im Internet ist die Rede von lediglich 200 Plätzen pro Tag. Laut dem "Welt"-Bericht waren alle Termine für die kommenden drei Monate ausgebucht. Im Zweifelsfall sollte man seine Genehmigung also womöglich am selben Tag wie das Flugticket buchen.

Sogar für einen Strandbesuch ist mancherorts eine Reservierung nötig. Am Praia de Catedrais in der Region Galicien wird der Touri-Zustrom laut "Welt" über Ostern und in der Hochsaison zwischen Anfang Juli und Ende September über Online-Reservierungen geregelt.

Hintergrund: Der Strand ist ein Touri-Magnet, weil man bei Ebbe Felsformationen bestaunen kann, die an gotische Kathedralen erinnern (daher auch der Name). Tickets sind 30 Tage im Voraus buchbar, zahlen muss man nichts.

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