Mallorca: Urlauber sollen durch hohe Kurtaxe vor Reise abgeschreckt werden
Ein Mallorca-Urlaub kann vielen Zwecken dienen: dem Loslassen am Strand, dem Erkunden der Natur, dem Feiern am Ballermann. Ganz gleich wofür sie die balearische Insel besuchen, alle Urlauber:innen müssen eine Gebühr für ihren Aufenthalt erbringen.
Die Abgabe wird pro Person und Übernachtung bezahlt. Abhängig von Unterkunftskategorie und Saison kostet es derzeit noch zwei bis vier Euro pro Nacht. Das soll sich bald ändern.
Ab 2026: Mallorca-Urlauber zahlen höhere Kurtaxe pro Nacht
Urlauber:innen, die sich in der Wintersaison im Januar und Februar für einen Urlaub entscheiden, dürfen sich freuen. Um Mallorca als ganzjähriges Reiseziel zu fördern, sollen die Gebühren dann komplett entfallen.
Ebenso entschieden ist, dass Urlauber:innen, die die mediterrane Insel von Juni bis August besuchen wollen, ab 2026 bis zu sechs Euro Kurtaxe zahlen müssen. Der größten spanischen Gewerkschaft geht das nicht weit genug.
Spaniens größte Gewerkschaft will noch höhere Kurtaxe für Urlauber
Die CCOO-Gewerkschaft (Confédération syndicale des Commissions ouvrières) sieht viele Herausforderungen auf den Balearischen Inseln aufgrund des Übertourismus. Besonders während den Sommermonaten sind die Inselverwaltungen mit dem Besucheransturm oft überwältigt.
"Es gibt keinen Platz mehr, um während der Hochsaison weitere Besucher hier aufzunehmen", erklärte der Generalsekretär der CCOO José Luís García die brenzlige Lage, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtete.
Daher forderte die mächtige Gewerkschaft nun eine Erhöhung der Ecotaxe in den Sommermonaten von vier auf bis zu 15 Euro pro Nacht und Person. Eine vierköpfige Familie könnte mit 300 Euro zusätzlich für einen einwöchigen Urlaub rechnen.
Es ist also eine drastische Maßnahme, die viele Urlauber:innen von einer Reise abhalten dürfte. Doch genau das ist das Ziel der geforderten Maßnahme. "Es handelt sich nicht um eine Erhöhung zur Steigerung der Einnahmen, sondern vielmehr um ein Abschreckungsmittel", erklärt García laut der spanischen Zeitung "Ultima Hora".
Wenn dieses Ziel erreicht ist, stellt die Gewerkschaft auch ein Ende der massiven Erhöhung in den Raum. Die Gewerkschaft wisse jedoch, dass eine höhere Touristensteuer nicht zwangsläufig einen Rückgang der hohen Besucherzahlen bedeutet.
Daher sollen die zusätzlichen Einnahmen vor allem den Einheimischen zugutekommen. Geplant ist, das Geld in bessere Arbeitsbedingungen, eine stärkere berufliche Ausbildung und den Ausbau der "angespannten" Wohnsituation zu stecken.
