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Thailand-Urlaub: Nach Chaos in Phuket – strenge Maßnahmen drohen

Menschenmassen auf der Bangla Street am Abend. Nachtleben auf der Bangla Walking Street mit Go-Go-Bars, Clubs, Cannabis-Bars und extremer Lautstärke. Patong, Kathu, Insel Phuket, Thailand, Asien Crowd ...
Die thailändische Insel Phuket ist für ihr lebendiges Nachtleben bekannt.Bild: arnulf hettrich / imago images
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Thailand: Touristen richten Chaos auf Phuket an – Ende der Visa-Freiheit droht

Die thailändische Insel Phuket zählt zu den bekanntesten Reisezielen in Südostasien. Gerade das lebendige Nachtleben zieht viele Urlauber:innen an, doch einige benehmen sich gehörig daneben. Ein Politiker spricht von "Problem-Touristen" und fordert Maßnahmen.
01.10.2025, 17:5401.10.2025, 17:54

Thailand hat ein Tourismus-Problem. Doch worin das genau besteht, daran scheiden sich die Geister. Aus Sicht der Regierung scheint es problematisch zu sein, dass immer weniger Tourist:innen in das südostasiatische Land reisen. Für 2025 hatte man sich eigentlich die Zielmarke von 39 bis 40 Millionen internationalen Urlauber:innen gesetzt; damit würde man das Vor-Corona-Niveau erreichen.

Doch mittlerweile hat die thailändische Regierung ihre Ziele auf 35,5 Millionen Touris heruntergeschraubt, berichtet das Online-Portal "The Nation". Aktuelle Zahlen der Tourismusbehörde machen noch weniger Grund zur Hoffnung: Bis zum 21. September zählte man etwas mehr als 23 Millionen ausländische Besucher:innen. Das sei ein Rückgang um mehr als sieben Prozent.

Bis zum Jahresende wird die Zahl nach Schätzungen der Behörde wohl nur auf 33 Millionen ansteigen. Damit wäre die Zielmarke verfehlt; aus wirtschaftlicher Sicht ist das wohl alles andere als erfreulich.

Thailand: Politiker kritisiert visafreie Einreise für Touristen

Deswegen hat Thailand schon im vergangenen Jahr die visafreie Einreise für mehrere Länder, darunter auch Deutschland, ausgeweitet. Seitdem dürfen Tourist:innen aus rund 90 Ländern ohne Visum bis zu 60 Tage in Thailand bleiben.

Doch genau diese Maßnahme stellt nun Chalermpong Saengdee, Parlamentsabgeordneter aus Phuket, infrage. Die Maßnahmen zur Visa-Freiheit habe zwar die Zahl der Tourist:innen und die damit verbundenen Einnahmen erhöht. Aber sie habe auch "zu einer Reihe unangemessener Verhaltensweisen von Touristen geführt", zitiert ihn "The Phuket News".

Als Beispiele nennt Chalermpong Saengdee unter anderem die Erstellung pornografischer Inhalte, Drogenkonsum sowie Unruhestiftung.

Das Verhalten solcher "low-quality tourists" schade dem Image des Landes und wirke sich auf die Bewohner wichtiger Touristengebiete wie Phuket, Pattaya und Chiang Mai aus. "Deshalb fordere ich den neuen Premierminister auf, die visumfreie Einreise zu überdenken", führt der Politiker demnach weiter aus.

Konkret verlangt er vom Premierminister, Maßnahmen zu ergreifen, um die "Qualität" der ausländischen Besucher:innen zu überprüfen und sicherzustellen, dass das Land wirklich vom Tourismus profitiere.

Drogen und Porno-Dreh? Kritik an Touristen in Thailand

In einem Facebook-Post ging Chalermpong Saengdee laut "The Phuket News" noch ausführlicher auf einige problematische Vorfälle ein. Demnach habe es Berichte über russische Besucher:innen gegeben, die thailändische Menschen angeheuert hätten, um pornografische Inhalte auf der Ladefläche eines Pickups zu drehen.

Außerdem soll ein russischer Tourist unter dem Einfluss von Pilzen nackt im Strandort Patong getanzt haben. Und das seien nur die gemeldeten Fälle, viele weitere seien den Behörden womöglich gar nicht bekannt.

Der Politiker erkennt zwar an, dass die Tourist:innen einen positiven Beitrag zu Wirtschaft in der Urlaubsregion leisten. Aber bei den "low-quality tourists" übersteige der Schaden bei Weitem den wirtschaftlichen Nutzen.

Er bleibt daher bei seiner Forderung: "Wir müssen Thailands Visafreiheit überprüfen und Touristen kontrollieren, um nur noch Touristen hoher Qualität zuzulassen". Wie er die "hohe Qualität" eines Besuchers oder einer Besucherin definiert, darauf geht Chalermpong Saengdee nicht ein.

Auch ob der Premierminister auf seine Forderung eingehen wird, muss sich noch zeigen.

Aber die Diskussion über eine neue Ausrichtung des Tourismus in Thailands dürfte bei vielen Thais auf offene Ohren treffen. Denn nicht nur Tourist:innen, die sich daneben benehmen, stellen ein Problem für das Land dar. Auch die Belastungen für Umwelt und Infrastruktur, die die Besucher:innenmassen verursachen, sind zunehmend im Alltag der einheimischen Bevölkerung spürbar.

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