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Urlaub auf Mallorca: Konflikt zwischen Einheimischen und Touristen

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Auf Mallorca gibt es häufiger Proteste gegen Massentourismus.Bild: imago / ABACAPRESS
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Urlaub auf Mallorca: Parlament verschärft Konflikt zwischen Einheimischen und Touristen

Die Lage auf den Balearen ist angespannt. Einheimische leiden stark unter Massentourismus, vor allem, weil bezahlbarer Wohnraum schwindet. Nun lehnt das Parlament eine Mietpreisbremse ab. Der Konflikt zwischen Urlauber:innen und Bevölkerung könnte sich entsprechend verschärfen.
26.03.2025, 14:4526.03.2025, 14:45
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Auf den Balearen brodelt es. Einheimische protestieren, zünden mitunter Mietwagen an, blockieren populäre Aussichtspunkte, alles im Kampf gegen den Massentourismus. Mit ihm folgte Verdrängung, folgte Vermüllung, folgten explodierende Mieten. Für viele ist es kaum noch möglich, in größeren Städten zu leben.

Gerade Mallorcas Einheimische haben mit diesen Umständen zu kämpfen. Die Insel ist praktisch Opfer des eigenen Erfolgs. Denn letztlich kurbelte der wachsende Tourismussektor die Wirtschaft an, davon profitierten aber eher wenige. Wer im Dienstleistungssektor, etwa in einem beliebten, zentral gelegenen Restaurant arbeitet, kann sich kaum eine Bleibe in der Nähe leisten.

Es braucht politischen Willen, um dagegen vorzugehen. Doch wie eine aktuelle Parlamentsentscheidung zeigt, bleibt dieser bisher aus. Indes drohen sich die Proteste zu verschärfen.

Lage auf Mallorca bleibt angespannt

In einer kürzlichen Sitzung entschied sich das Balearen-Parlament gegen eine Gesetzesvorlage zur Begrenzung der Mietpreise. Eingebracht hat ihn die sozialdemokratische Partei, um Gebiete, in denen der Wohnungsmarkt "besonders angespannt" ist, zu entlasten. Dafür waren 24 Abgeordnete, dagegen 33.

Die Sozialdemokrat:innen warfen den Gegenstimmen vor, "den Bürgern der Balearen die Möglichkeit auf bezahlbaren Wohnraum zu verweigern", schreibt "Mallorca Magazin". Mangelnder Wohnraum sei eine Hauptursache sozialer Ausgrenzung. Den Bürger:innen käme das teuer zu stehen.

Die Regierungschefin der Balearen, Marga Prohens, warb zwar für mehr bezahlbaren Wohnraum, wollte aber Eigentümer:innen nicht vorschreiben, an wem sie ihre Immobilien verkaufen und vermieten. Einigkeit zwischen allen Parteien beim Zuzug ausländischer Käufer:innen. Die würden die Preise in die Höhe treiben und einheimische Familien verdrängen. Gegenmaßnahmen haben sie aber nicht erarbeitet.

Entschärfung bringt das nicht. Nächsten Monat wollen sich 15 Aktivistengruppen aus Urlaubshochburgen in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich zusammensetzen, um nächste Schritte gegen den Massentourismus zu erarbeiten.

Es gehe darum, "ein Netzwerk der Gebiete Südeuropas gegen Touristen zu stärken", sagte ein Akteur der Bewegung, wie "Daily Mail" berichtet. In dem Artikel ist von einem "Sommer des Elends" die Rede.

Auch Urlauber dürften Nachteile erfahren

Solange sich die Regierung in den Balearen querstellt, wird es Aktionen weiterhin geben. Für Urlauber:innen könnte es also künftig ungemütlich werden, nicht nur wegen der Konflikte, sondern weil möglicherweise auch die Preise für Unterkünfte für sie immer weiter steigen, allein aus dem Grund, dass sich Eigentümer:innen mitunter an den hohen Durchschnittsmieten orientieren.

Doch mit Blick auf die Einheimischen dürfte das zweitrangig sein. Schließlich ist und bleibt das eigentliche Problem Verdrängung.

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