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Griechenland-Urlaub: Gemeinde wehrt sich gegen Touristen

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Am Strand von Chalkidiki herrscht jetzt wieder Ordnung.Bild: imago images / imagebroker
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Urlaub: Griechenland wehrt sich mit kurioser Aufräumaktion gegen Touristen

Liegenreservierer:innen aufgepasst: In Griechenland räumt jetzt die Polizei eure Handtücher ab. Und die sind dann tatsächlich für immer weg.
14.08.2025, 15:5414.08.2025, 15:54
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Es ist das älteste Ferien-Drama, seit es All-inclusive gibt: Noch vor dem Frühstück schnappen sich findige Urlauber:innen Handtuch und Flip-Flops, sichern sich damit die Premium-Liege am Pool oder Strand. Das sorgt bei anderen für Augenrollen, Frust und manchmal auch echte Wutattacken.

Die Psychologie kennt dafür eine Erklärung. "Es geht oft um die Angst, leer auszugehen oder nicht dazuzugehören", sagt Reisepsychologin Barbara Horvatits-Ebner gegenüber dem "Standard" über dieses Phänomen. Viele wollen einfach nur den sicheren Platz und greifen dafür auch zu nervigen bis kreativen Mitteln.

Griechische Gemeinde wehrt sich gegen unordentliche Strände

In Kassandra, auf der Halbinsel Chalkidiki, hat der Bürgermeister jetzt die Schnauze voll. Für ihn ist das Verhalten der Tourist:innen, die ihre Liege schon am Vorabend "markieren", problematisch geworden. Am ganzen Strand fanden sich Liegetücher und persönliche Gegenstände, mit denen die Plätze reserviert wurden. Teils sogar über Nacht.

Seine Lösung dafür war eine Frühschicht für die Gemeinde – mit der Polizei im Schlepptau. Ab 6 Uhr morgens wurden an den Stränden von Polychrono und Kallithea zwei Stunden lang Handtücher, Liegen, Kinderspielzeug, Sonnenschirme und Co. eingesammelt. Am Ende waren ganze zwei Tonnen Strandkrams weg.

Strandutensilien von Touristen wurden recycelt

Wer dann am Morgen zum Strand kam und dachte, man könne seine Gegenstände irgendwo wieder abholen, hat leider Pech gehabt. Denn der Vizebürgermeister ließ ausrichten, dass alle gesammelten Gegenstände umgehend dem Recycling zugeführt wurden, heißt es im Bericht des "Standard".

Auch an weiteren Stränden sollen Aufräumaktionen dieser Art folgen. Ganz nach dem Motto: "Die Strände gehören allen." Ganz neu ist die Idee übrigens nicht, denn schon 2016 startete die Gemeinde in Livorno, Italien, eine ähnliche Aktion – dort gab es die Sachen aber gegen ein Bußgeld zurück.

Hotels dürfen Reservierungen von Liegen verbieten

Juristisch gesehen ist die Sache klar: Hotels dürfen in der Hausordnung festlegen, dass Liegenreservieren verboten ist. Das sagt der Berliner Reiserechtler Roosbeh Karimi laut der "Rheinischen Post". Und wenn das Hotel diese Regel zwar hat, sie aber nicht durchsetzt?

Dann kann das ein Reisemangel sein, für den man Geld zurückverlangen kann. Das zeigt ein Fall des Amtsgerichts Hannover vor ein paar Jahren: Urlauber:innen auf Rhodos erhielten 15 Prozent ihres Tagesreisepreises zurückerstattet, weil andere Gäste permanent die Liegen belegten und sie keine ergattern konnten.

Das waren immerhin satte 320 Euro, die sie als Entschädigung zurückerhielten.

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