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Neuer Food-Trend: Restaurants bieten Mini-Portionen für Ozempic-Nutzer

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"Zwei Mal das Kinderschnitzel bitte, mehr passt bei uns nach der Spritze nicht rein."Bild: imago images / Westend61
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Kein Appetit durch Ozempic: Restaurants bieten jetzt Mini-Portionen an

Ozempic verändert das Essverhalten der Menschen, die das Medikament nutzen. Der Hunger wird gehemmt, wer früher mal einen XXL-Burger essen konnte, bekommt jetzt nur noch ein paar Bissen runter. Daran müssen sich Restaurants in den USA, aber auch in anderen Ländern nun anpassen.
12.08.2025, 17:0012.08.2025, 17:00
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Von "supersize me" zu "minisize me"? Lange war in den USA alles größer, fettiger, kalorienhaltiger als in den meisten anderen Ländern. Wer ins Land of the Free reiste, wollte mindestens einmal einen XXL-Burger essen, dazu ölige Pommes schlemmen und sich einen Liter Milchshake obendrauf kippen.

Aber so wie die USA gerade wohl nicht mehr das Land der Freien sind, sind die Portionen hier auch nicht mehr das, was sie mal waren. Schuld an Letzterem sind Abnehmmittel wie Ozempic.

Durch den Wirkstoff der in den USA weit verbreiteten Spritze verringert sich der Appetit. Die Amerikaner:innen schaffen die riesigen Portionen damit einfach nicht mehr. Jetzt denken daher die ersten Restaurantbesitzer:innen um.

USA: Mini Meal für den kleinen Hunger

Im April führte das Restaurant Clinton Hall das "teeny-weeny mini meal" ein. Für acht US-Dollar bekommen Gäste einen Mini-Burger und Pommes, kombiniert mit einem Mini-Bier, einer Mini-Margarita oder einem Mini-Wein.

Mit einem 57-Gramm-Patty, rund 43 Gramm Pommes und einem Getränk mit etwa 150 Millilitern ist es im Prinzip ein Kindermenü – allerdings für Menschen ab 21 Jahren.

Der Besitzer Aristotle Hatzigeorgiou führte das Angebot laut "New York Times" ein, nachdem er feststellte, wie viele Menschen in seinem Umfeld GLP-1-Medikamente einnahmen – eine Wirkstoffklasse, die unter anderem zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird, da sie den Appetit dämpft.

"Ich bin ständig mit jemandem unterwegs, der Ozempic, Mounjaro oder eines dieser Mittel nimmt", sagte er. "Die essen ein oder zwei Bissen, trinken ein paar Schlucke – und sind fertig."

Ihn störte die Lebensmittelverschwendung und er befürchtete, dass Gäste keine Lust hätten, für Essen zu zahlen, das sie zum Großteil wegwerfen. "Ich hatte Angst, dass während die Gürtel enger werden, auch die Geldbeutel enger werden", führt Hatzigeorgiou aus.

Einige Restaurants – von Fast-Food-Ketten bis hin zur gehobenen Gastronomie – versuchen nun, schwankenden Appetit zu bedienen, indem sie spezielle Angebote für GLP-1-Nutzer:innen schaffen.

"Früher waren es nur die Damen, die wie Vögel aßen", sagt Dana Gunders, Präsidentin von ReFED, einer Organisation, die sich mit der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beschäftigt. "Jetzt gibt es eine ganze neue Zielgruppe, die aktiv kleinere Portionen möchte. Ich denke, Restaurants, die das als Chance sehen und diese Gruppe bedienen, werden einen Wettbewerbsvorteil haben."

Gary Wallach, geschäftsführender Partner der Renwick Hospitality Group in New York, ist überzeugt, dass es inzwischen genauso üblich ist, nach GLP-1-freundlichen Speisekarten zu suchen wie nach vegetarischen oder veganen Optionen.

Menschen, die GLP-1 einnehmen, würden nicht essen gehen, wenn die Speisekarte nichts Passendes bietet – denn das wäre sonst reine Geldverschwendung: "Nur weil man dieses Medikament nimmt, heißt das nicht, dass man reich ist", erklärt Wallach.

Abnehmspritzen wirken sich auf Alkoholkonsum aus

Medikamente wie Ozempic und Wegovy haben zudem das Verlangen nach Alkohol verringert, weshalb manche Restaurants Mini-Cocktails anbieten – etwa den "Snaquiri", eine Mini-Version des Daiquiris.

Im Frühjahr nahm die Back Bar im Eventi Hotel in Midtown einen halben Martini (etwa 60 bis 90 Milliliter) ins Menü auf, speziell für GLP-1-Nutzer:innen. "Manche wollen ihr Trinkverhalten vielleicht nicht einschränken, aber ihre Körper vertragen es nicht mehr wie früher", sagte Jason Hedges, Getränkeleiter der Bar.

Manche Restaurantbesitzer:innen sehen hingegen keinen Handlungsbedarf. Der Besitzer der italienischen Restaurantkette Scarpetta habe beispielsweise noch nicht erlebt, dass Gäste aufgrund von Abnehmmedikamenten eine kleinere Portion gewollt hätten.

"Unsere Gäste kommen zu Scarpetta für Geselligkeit, Wein und Pasta", sagte er. "Von all den Herausforderungen in unserer Branche stehen GLP-1s nicht ganz oben auf der Liste."

Andere Restaurants gehen mit GLP-1-Angeboten diskreter um. Viele wollen generell Gäste ansprechen, die kleinere Portionen bevorzugen – unabhängig vom Grund.

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