Meer, Mode und Kulinarik – "Bella Italia" ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort. Das stiefelförmige Land muss sich nur Spanien geschlagen geben, wenn es um das beliebteste Urlaubsland der Deutschen geht. Dabei hat Italien einen entscheidenden Vorteil gegenüber der iberischen Halbinsel.
Im Gegensatz zu Spanien lässt sich Italien auch relativ schnell per Auto erreichen, etwa wenn man von Süddeutschland aus gen Süden fährt. Von München an den beliebten Gardasee dauert es über die Brennerautobahn ungefähr fünf Stunden, nach Mailand oder Venedig ist man etwa sechs Stunden unterwegs.
Wer noch in diesem Jahr eine PKW-Reise nach Norditalien plant, muss sich nun unter Umständen ein alternatives Gefährt suchen. Denn mehrere Urlaubsregionen verhängen ab dem Herbst Fahrverbote für Euro-5-Diesel.
Wie der "Münchner Merkur" berichtet, sollen die Fahrverbote in den Regionen Piemont, Lombardei, Emilia-Romagna und Venetien ab dem 1. Oktober dieses Jahres gelten. Die Regelungen unterscheiden sich dabei teils erheblich.
In der Region Piemont, die im Nordwesten an Frankreich und die Schweiz grenzt, sollen die Fahrverbote etwa nur saisonal gelten. Erstmal bestehen die Regeln zwischen dem 1. Oktober 2025 und dem 15. April 2026, in den Folgejahren dann jeweils ab dem 15. Oktober bis zum 15. April.
Montags bis freitags von 8.30 bis 18.30 Uhr dürfen die betroffenen Fahrzeuge nicht in Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohner:innen verkehren. Dazu zählen neben der Regionalhauptstadt Turin etwa auch Novara, Alessandria und Asti.
In der östlich von Piemont gelegenen Lombardei gelten die Fahrverbote dagegen dauerhaft ab dem 1. Oktober 2025 zwischen 7.30 und 19.30 Uhr. Betroffen sind die elf Provinzhauptstädte und ihre umliegenden Gemeinden, sowie Städte mit mehr als 30.000 Einwohner:innen. Dazu zählt etwa die Metropole Mailand sowie die Städte Brescia, Monza und Bergamo.
Die Region Emilia-Romagna führt die Fahrverbote ebenfalls dauerhaft ab Oktober rund um die Hauptstadt Bologna sowie Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohner:innen, die in der Po-Ebene liegen, ein. In Venetien sollen ebenfalls ab Oktober Fahrverbote in größeren Städten eingeführt werden.
Betroffen von der Maßnahme sind laut dem italienischen Portal "Sicurauto" Euro-5-Diesel-Fahrzeuge, die zwischen dem 1. September 2011 und dem 1. September 2015 zugelassen wurden. Laut dem Bericht droht bei einem Verstoß eine Geldstrafe von 168 Euro, Wiederholungstäter:innen ein Führerscheinentzug von 15 bis 30 Tagen.
Durch die Fahrverbote soll die Luftqualität in der Po-Ebene verbessert werden. Das 50.000 Quadratkilometer große Tiefland beherbergt das industrielle Herz Italiens und hat eine der höchsten Feinstaubkonzentrationen Europas. Aufgrund der Berge, die die Tiefebene umgeben, zieht die verschmutzte Luft nur schwer ab.