Teile Italiens unter Wasser: Touristen sollen Regionen dringend meiden
Ein Blick auf die Wetterprognose für Norditalien und die südliche Schweiz verspricht derzeit nichts Gutes. Wer geplant hat, die Gegend in den kommenden Tagen zu besuchen, sollte davon wohl absehen.
Denn es werden massive Regenmengen erwartet, akute Warnungen wurden ausgesprochen und die Wetterplage könnte gefährliche Folgen für Mensch und Natur mit sich bringen: Die Region steht vor einer der heftigsten Unwetterlagen der letzten Jahre.
Rekordregen und höchste Warnstufe in Urlaubsregionen
Von der südlichen Schweiz bis nach Norditalien, besonders in den Regionen rund um Mailand und Turin, werden extreme Regenfälle erwartet. Schon bis Freitag (29. August) könnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter niedergehen.
Doch das ist erst der Anfang, weiß Meteorologe Dominik Jung: Wettermodelle prognostizieren in den darauffolgenden sieben Tagen über 500 Liter Regen pro Quadratmeter, schreibt er in einem Beitrag bei "Merkur".
Außerdem liegt die Schneefallgrenze mit 3500 bis 4000 Metern ungewöhnlich hoch, was bedeutet, dass selbst in den höchsten Lagen Regen statt Schnee fällt. Das Wasser strömt ungebremst von den Bergen herab, während die Böden längst gesättigt sind. Die Folge können Überflutungen, Sturzfluten und Erdrutsche sein.
Gefahr für Mensch und Natur: Behörden warnen eindringlich
Die Situation ist so ernst, dass die höchste Warnstufe Lila ausgerufen wurde, heißt es bei "Merkur". Diese steht für akute Lebensgefahr. Schon ab dem heutigen Nachmittag (27. August) sind heftige Gewitter und Starkregen angekündigt, die sich im Laufe der Woche weiter verschärfen sollen.
Besonders betroffen sind Norditalien mit den Ballungsräumen Mailand und Turin sowie Südtirol und angrenzende Regionen. Stromausfälle, blockierte Straßen und plötzlich hereinbrechendes Hochwasser könnten das öffentliche Leben lahmlegen.
Die Behörden raten dringend davon ab, die betroffenen Gebiete zu durchqueren oder sich unnötig im Freien aufzuhalten.
Südeuropa: Warum die Unwetter so extrem ausfallen
Ein Grund für die heftigen Regenfälle ist das ungewöhnlich warme Mittelmeer. Die hohe Verdunstung sorgt für enorme Feuchtigkeitsmengen in der Atmosphäre, die die Unwetter zusätzlich anheizen.
Diese Energiequelle verstärkt die Extremwetterereignisse in Südeuropa, die in den letzten Jahren immer häufiger und intensiver auftreten.
Wer es einrichten kann, sollte die gefährdeten Regionen bis zum Wochenende (30. und 31. August) meiden. Die Kombination aus gewaltigen Niederschlägen, hoher Schneefallgrenze und den engen Tälern im Alpenraum macht die Lage besonders gefährlich. Flüsse könnten über die Ufer treten und Hangrutsche die Straßen und Häuser unter sich begraben.
Urlauber:innen und Einheimische sollten sich auf massive Einschränkungen einstellen und Schutz in sicheren Gebäuden suchen. Die Behörden warnen eindringlich davor, die Situation zu unterschätzen.