Partymachen, Kiffen, durch das Rotlichtviertel touren: Amsterdam ist für sein exzessives Nachtleben bekannt. Ein Image, das die niederländische Hauptstadt aber mit aller Macht loswerden will. Amsterdam wehrt sich rigoros gegen Party-Tourist:innen, verhängt etwa ein Kiff-Verbot in der Altstadt und droht mit Bußgeldern.
Nun folgt die nächste Maßnahme im Kampf gegen den Party- und Drogentourismus in der Stadt: Mit einem Quiz will Amsterdam den Besucher:innen Benehmen beibringen – und hat für so manche:n potenzielle:n Amsterdam-Besucher:in einen Rat.
"Amsterdam Rules" heißt der nächste Aufschlag, um gegen feierwütige Tourist:innen vorzugehen. Mit dem Quiz sollen diese darauf vorbereitet werden, was in Amsterdam erlaubt ist und was verboten. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, bei der die Beweggründe für den Besuch der Stadt bis hin zu ganz konkreten Plänen abgefragt werden.
Partymachen, Hochzeitsreise, Junggesell:innenabschied oder Shoppen – deswegen reisen junge Menschen nach Amsterdam und danach fragt auch das Quiz. Einfach so stehen gelassen, werden die Antworten aber nicht. Schließlich sollen Tourist:innen dadurch was lernen: Nämlich, wie sie sich in Amsterdam zu benehmen haben.
Übernachten im Auto? In Amsterdam ist das nicht gerne gesehen, sogar verboten. Bußgelder und hohe Parkgebühren drohen. "Wollen Sie eine geführte Tour durch das Rotlichtviertel?" Eine Aktivität, die sicherlich viele für ihre Amsterdam-Reise geplant haben, schließlich ist Amsterdam für sein Rotlichtviertel bekannt. Aber: Solche Touren sind mittlerweile verboten.
Auch gegen allgemeines Partymachen geht die Stadt vor. Wer angibt bis fünf Uhr in der Früh um die Häuser ziehen zu wollen, wird nach den "Amsterdam Rules" enttäuscht: Um zwei Uhr nachts ist Schluss, die Bars schließen. Auf geführte Kneipentouren muss man ebenfalls verzichten. Eigenständig mit einem Bier oder Joint durch die Stadt ziehen? Keine gute Idee. Denn auch das ist verboten.
Die Amsterdamer Stadtverwaltung kennt ihre Tourist:innen offenbar gut und weiß, einige versuchen neben Souvenirs auch andere "berühmte niederländische Produkte" zu kaufen. Auch danach fragt das Quiz. Anklicken kann man in dieser Kategorie nicht nur Tulpen und Honigwaffeln, sondern auch Kokain.
Wer allerdings tatsächlich Kokain anklickt, wird ausführlich darüber informiert, dass der Kauf von Drogen auf der Straße nicht nur verboten ist und ein Bußgeld droht, sondern, dass auch gepanschte Drogen verkauft werden und diese die Gesundheit gefährden.
Wer über den Fragen-Katalog hinweg lang genug und konsequent auf das klickt, was sich verboten anhört, wird mit einem Rat abgewiesen: "Schade, in Anbetracht Ihrer Vorlieben bietet Amsterdam vielleicht nicht die Erfahrung, die Sie suchen. Lesen Sie den Leitfaden, um zu erfahren, warum." Wenn man die harmlosen Antworten angeklickt hat, landet man hingegen auf einer Seite mit Reisetipps für Amsterdam.