Zucker ist schlecht für Kinder, das wissen wir. Eine überhöhte Zunahme steigert ihr Risiko für Übergewicht und Karies, außerdem werden sie davon oft unruhig, manchmal sogar hyperaktiv. Aber ungesunde – und leider oft leckere – Lebensmittel gibt es an jeder Ecke, Kinder davon fernzuhalten, ist da gar nicht mal so einfach.
Auf den Balearen-Inseln, also in Mallorca, Ibiza und Co., will man jetzt dafür sorgen, dass besonders Kinder weniger ungesunden Kram essen: Ab diesem Schuljahr dürfen Schüler:innen auf Schulausflügen und Studienreisen keine Energydrinks und keine stark verarbeiteten Snacks mehr konsumieren.
Das hat die konservative Regierungschefin Marga Prohens angekündigt – und das Verbot soll sofort greifen. Schon seit 2019 ist der Verkauf von Energydrinks, Süßkram und Industriebäckerei in Cafeterias und Automaten an Schulen untersagt.
Denn die Getränke und Snacks enthalten hohe Mengen Koffein, Zucker und Zusatzstoffe, die gerade für Kinder und Jugendliche gesundheitlich problematisch sind. Laut Prohens wolle die Regierung damit auf die Sorgen vieler Eltern reagieren und zugleich gesunde Gewohnheiten fördern.
Alle öffentlichen Schulen und Gymnasien auf den Balearen müssen das Verbot in ihre offiziellen Regeln aufnehmen, heißt es zu der neuen Regelung beim spanischen Medium "Ultima Hora". Privatschulen sind davon ausgenommen. Bei Verstößen sollen Sanktionen folgen.
Die Initiative geht auf einen Vorstoß der Sozialisten (PSIB) im Regionalparlament zurück. Abgeordneter und Lehrer Álex Pitaluga begründete die Maßnahme mit Beobachtungen aus der Praxis: Energydrinks würden bei Schüler:innen immer wieder Nervosität und Überreizung auslösen.
Das Bildungsministerium kündigte an, eng mit den Ressorts Gesundheit und Landwirtschaft sowie mit der Ernährungsplattform Alimentant el Futur zusammenzuarbeiten, um den Konsum gesunder Lebensmittel stärker zu fördern.
Schon ein bestehendes Dekret von 2019 enthält konkrete Vorgaben für die Schulverpflegung: als Vorspeise Salatbeilagen, drei- bis viermal pro Woche Kartoffeln, Gemüse oder Hülsenfrüchte ein- bis zweimal pro Woche, frisches Obst der Saison an vier bis fünf Tagen pro Woche, regelmäßig Joghurt, Käse oder Nüsse, Olivenöl als Standard beim Kochen und Würzen, Wasser als einziges Getränk und Vorrang für regionale und saisonale Produkte.
Eine Liste, die man sich eigentlich für sich selbst so abschauen könnte.
Fertiggerichte wie Kroketten oder Pizzen dürfen jetzt nur noch maximal dreimal pro Monat angeboten werden, Fleischprodukte wie Würstchen oder Burger höchstens viermal pro Monat. Der Preis für ein Schulmenü liegt dabei bei maximal 6,50 Euro.