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Mallorca-Urlaub: Streik der Busfahrer legt Balearen-Insel lahm

Portals Nous beach (playa) on Mallorca island, Spain
So schön ruhig, ohne Busse.Bild: Getty Images / Vladislav Zolotov
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Mallorca-Urlaub: Busfahrer streiken – Konsequenzen für Touristen

Geduld ist eine Tugend. Auf Mallorca braucht man sie jetzt auch für den Nahverkehr. Die Busfahrer streiken – unbefristet. Und das aus gutem Grund.
26.07.2025, 15:5826.07.2025, 15:58
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Es ist nicht schwer, auf Mallorca zu warten. Der Takt ist nicht immer eng, doch verlässlich genug, um von Küste zu Küste, von Dorf zu Stadt zu kommen. Wer sich auf eine halbe Stunde einstellt, bekommt meist Sonne, Schatten und eine Aussicht gratis dazu.

Doch auch Geduld hat ihre Grenzen. Vor allem dann, wenn der Bus gar nicht mehr kommt. Und genau das ist auf der Insel nun nicht mehr die Ausnahme, sondern die neue Normalität.

Mallorca-Urlaub: Busfahrer streiken unbefristet

Seit Freitagmorgen streiken die Fahrer:innen der Überlandbusse auf Mallorca unbefristet. Der Arbeitskampf beginnt mit einer Kundgebung an der zentralen Estació Intermodal in Palma und betrifft die Linien der TIB – Transport de les Illes Balears.

Wie schon an den vorangegangenen Streiktagen gilt ein reduzierter Mindestbetrieb von 60 Prozent. Die Gewerkschaft SATI hatte den unbefristeten Ausstand angekündigt, nachdem bis Donnerstagabend keine neue Verhandlungsrunde mehr anberaumt worden war.

Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen die Arbeitsbedingungen. Es geht um Gehälter, Pausenregelungen, Arbeitszeiten und Urlaubstage. "Für uns ist es sehr wichtig, dass die Bürger, die wir täglich in den Bussen mitnehmen, verstehen, warum wir streiken", zitiert die "Mallorca Zeitung" den SATI-Vorsitzenden Andrés Rodríguez. Man streike nicht gegen die Passagiere, sondern letztlich für einen besseren Service.

Die Gewerkschaft kritisiert vor allem die ausbleibende Gesprächsbereitschaft der Arbeitgeber. Diese hätten keinen wirtschaftlichen Anreiz, auf die Forderungen einzugehen, denn selbst während eines Streiks erhalten sie die vereinbarten Zahlungen von der Regionalregierung. "Sie kassieren weiterhin das gleiche Geld von der Regierung, unabhängig davon, ob die Busse fahren oder nicht", so Rodríguez.

Mangelnde Infrastruktur auf Mallorca

Ein Brennpunkt dieser Entwicklung ist Sóller. Die Buslinie 204, die das sogenannte Orangental mit Palma verbindet, ist regelmäßig so überfüllt, dass Einheimische an den Haltestellen oft nicht mehr mitgenommen werden. Besonders zu Stoßzeiten, etwa nach Schulschluss oder Feierabend, gerät das System an seine Grenzen.

Während der Tourismus boomt, bleibt die Infrastruktur zurück und mit ihr der Alltag vieler Inselbewohner:innen. Politische Forderungen nach zusätzlichen Fahrten, exklusiven Verbindungen für Einheimische oder einer Neuaufteilung der Linie stehen im Raum. Doch spürbare Entlastung ist bislang ausgeblieben.

Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber sieht Gehaltserhöhungen von vier Prozent im Jahr 2025, drei Prozent im Jahr 2026 sowie den Inflationsausgleich plus 0,5 Prozent für 2027 und 2028 vor. Die Laufzeit des Vertrags wäre vier Jahre. SATI hält das für unzureichend: Die Beschäftigten hätten seit 15 Jahren keine regelmäßigen Lohnerhöhungen mehr erhalten, erklärte Gewerkschaftssprecher Juan Rodríguez.

Mallorca: keine Einigung im Tarifstreit

Bereits am 18. Juli hatte es erste Streiks gegeben, anfangs begleitet von Spannungen, danach weitgehend ruhig. Zwar konnte man sich in Teilen auf Verbesserungen bei Arbeitszeiten und Ruhepausen einigen, doch in der wirtschaftlichen Frage habe es "keine Bewegung gegeben", sagte Juan Rodríguez gegenüber der Zeitung "Ultima Hora": "In der Frage der Löhne wollten sie sich keinen Millimeter bewegen."

Die Gegenseite sieht das naturgemäß anders. Petra Mut, Geschäftsführerin des balearischen Transportverbands FEBT, erklärte, man habe "ein großes Entgegenkommen" gezeigt.

Die Entschlossenheit auf der Seite der Beschäftigten scheint davon unberührt. "Die Leute sind genauso motiviert wie am ersten Tag", sagte Juan Rodríguez. "Einige sind sogar verärgert, wenn sie für den Mindestbetrieb eingeteilt werden, weil sie lieber komplett streiken wollen."

Die Passagiere der Insel müssen sich in den kommenden Tagen auf einen entschleunigten Verkehr einstellen – unfreiwillig, diesmal.

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