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Urlaub: Auswärtiges Amt rät wegen Protesten von Reisen nach Tansania ab

ARCHIV - 29.10.2025, Tansania, Arusha: Menschen protestieren in den Straßen am Wahltag. In Tansania ist es während der Präsidentschafts- und Parlamentswahl zu Unruhen gekommen. Der Oppositionspartei C ...
Schon am Wahltag kam es in Tansania zu Unruhen.Bild: AP / Uncredited
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Urlaub: Auswärtiges Amt rät wegen Protesten von Reisen nach Tansania ab

Bei den Wahlen in Tansania wurde die Opposition ausgeschlossen, daraufhin kam es zu gewaltsamen Protesten. Die Lage ist so angespannt, dass das Auswärtige Amt nun vor Reisen warnt.
04.11.2025, 17:4904.11.2025, 17:49

Politisch gesehen ist Afrika für viele Europäer:innen ein riesiger blinder Fleck. Wer in den einzelnen Ländern regiert und wie die Machtverhältnisse aussehen, darüber wissen die allermeisten nur wenig. Selbst wichtige Präsidentschaftswahlen sind in vielen deutschen Medien nur eine Randnotiz. Dementsprechend waren in der vergangenen Woche auch die Wahlen in Tansania in Deutschland kein großes Thema.

Durch einen Hinweis des Auswärtigen Amts rückt das ostafrikanische Land nun aber auch hierzulande in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Denn nach der Präsidentschaftswahl, die die Amtsinhaberin Samia Suluhu Hassan offiziellen Angaben zufolge mit 97,66 Prozent der Stimmen gewonnen hatte, kam es vermehrt zu Protesten.

Die Präsidentschaftskandidaten der beiden größten Oppositionsparteien waren zuvor von der Wahl ausgeschlossen worden. Deshalb wollten viele das Ergebnis nicht anerkennen.

Und nun wirft die größte Oppositionspartei den Sicherheitskräften in dem ostafrikanischen Land vor, bei den Protesten extrem gewaltsam gegen Demonstrierende vorgegangen zu sein. Sicherheitskräfte hätten ohne Warnung mit scharfer Munition auf Zivilist:innen geschossen, sagte Deogratias Munishi, der Sekretär der Partei Chadema, der Deutschen Presse-Agentur.

Tansania: Auswärtiges Amt rät von Reisen ab

Die Lage in dem Land, das als beliebtes Urlaubsziel gilt, ist also äußerst angespannt. Deshalb warnt das Auswärtige Amt nun Reisende auch eindringlich: In unterschiedlichen Landesteilen Tansanias könne es weiterhin "zu teils gewaltsamen Protesten sowie zu Einsätzen von Sicherheitskräften kommen". Von Reisen nach Tansania rät das Auswärtige Amt derzeit ab.

"Kommunikationswege (inklusive Internet) und Versorgung mit Lebensmitteln, Bargeld und Treibstoff sind an vielen Orten noch eingeschränkt", heißt es weiter. Auch zu Plünderungen könne es kommen. Wer bereits vor Ort ist, solle Demonstrationen und Menschenansammlungen meiden sowie den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge leisten.

Auch wer abreisen will, solle sich vorab gut informieren. Laut dem Auswärtigen Amt ist sowohl der Flugverkehr als auch die Abfertigung an den Flughäfen derzeit beeinträchtigt; auch das unter Tourist:innen besonders beliebte Sansibar ist davon betroffen.

Die Behörde empfiehlt deshalb, schon vor dem Reiseantritt Kontakt mit der jeweiligen Fluglinie beziehungsweise dem Reiseveranstalter aufzunehmen, um sicherzugehen, dass der gebuchte Flug auch wirklich planmäßig stattfindet.

Das bei Tourist:innen wegen des Serengeti Nationalparks, der Insel Sansibar und des höchsten Bergs Afrikas, Mount Kilimanjaro, gefragte Tansania gilt eigentlich als eines der stabileren Länder in der Region Ostafrika. Präsidentin Hassan hatte nach ihrem Amtsantritt 2021 eine Öffnung des Landes gelobt, ihr Versprechen aber bis heute nicht eingelöst.

(mit Material von dpa)

Urlaub: Auswärtiges Amt rät wegen Protesten von Reisen nach Tansania ab
Bei den Wahlen in Tansania wurde die Opposition ausgeschlossen, daraufhin kam es zu gewaltsamen Protesten. Die Lage ist so angespannt, dass das Auswärtige Amt nun vor Reisen warnt.
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