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Teneriffa-Urlaub: 80 Prozent der Ferienwohnungen in Santa Cruz illegal

SANTA CRUZ DE TENERIFE, TENERIFE ISLAND, SPAIN - 2020/02/20: Traditionally tiled facade of a local house with a green wooden door. (Photo by Frank Bienewald/LightRocket via Getty Images)
Wohnen ist auf den kanarischen Inseln ein heikles Thema.Bild: LightRocket / Frank Bienewald
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Teneriffa-Urlaub: viele Ferienwohnungen illegal – droht die Schließung?

Eine neue Untersuchung zeigt: In Santa Cruz de Tenerife sind die meisten Ferienwohnungen gar nicht legal. Trotzdem will die Stadt nichts daran ändern – und schiebt die Verantwortung weiter.
03.11.2025, 17:0703.11.2025, 17:07

Ferien auf Teneriffa könnten bald komplizierter werden. In Santa Cruz, der Hauptstadt der Insel, sorgt ein neues Gesetz zur touristischen Vermietung für Aufregung – und für eine ziemlich bittere Erkenntnis: Etwa 80 Prozent aller offiziell eingetragenen Ferienwohnungen gelten laut Gesetz als illegal.

Das hat eine Erhebung der Stadtverwaltung ergeben, wie der Stadtrat bestätigte. Rein theoretisch müssten also rund 2400 der 3000 registrierten Ferienwohnungen dichtmachen. Nur: Genau das wird wohl vorerst nicht passieren. Denn die Stadt hat – trotz dieser Zahlen – einen Antrag auf Überprüfung der illegalen Ferienwohnungen abgelehnt.

Ferienwohnung auf Teneriffa scheitern an Vorgabe

Hintergrund ist ein Dekret der Kanaren-Regierung, das festlegt, unter welchen Bedingungen touristische Unterkünfte überhaupt eine Lizenz bekommen dürfen. Eine der wichtigsten Vorschriften: Jede Ferienwohnung braucht einen eigenen, von Nachbar:innen unabhängigen Eingang.

Und genau an dieser Hürde scheitern die meisten Vermieter:innen. Wie Ministerin Zaida González (PP) laut "Teneriffa News" erklärt, sei das "die Regelung, die die Stadtplanungsbehörde von Santa Cruz de Tenerife anwendet, um eine kommunale Genehmigung für den Antrag auf eine Ferienwohnung zu erteilen, weshalb die meisten abgelehnt werden".

Das Problem daran ist, dass viele Ferienwohnungen im offiziellen Register der Kanaren stehen, obwohl sie diese Bedingungen nie erfüllt haben.

Laut González liegt das an fehlender Abstimmung zwischen den Behörden. Eigentlich müssten Betreiber:innen schon vor dem Lizenzantrag prüfen, ob ihr Gebäude alle städtebaulichen Voraussetzungen erfüllt. Doch in der Praxis wird dabei offenbar häufig geschummelt – bewusst oder unbewusst. Das Ergebnis bleibt gleich: Ein illegaler Antrag führt zu einer illegalen Ferienwohnung.

González stellte außerdem klar, dass "alle Wohnungen in Wohngebäuden ohne separaten Zugang" als "illegal" einzustufen seien. Ausnahmen gebe es nur bei Einfamilienhäusern oder Wohnungen im Erdgeschoss mit zweitem Zugang.

Wohnungsnot in Santa Cruz wirkt sich auf Einheimische aus

Die sozialistische Partei PSOE wollte die Sache nicht einfach so stehen lassen und beantragte städtische Kontrollen sowie die Schließung der illegalen Unterkünfte. Doch der Vorschlag scheiterte – CC, PP und Vox stimmten dagegen.

Denn nicht die Stadt, sondern die Regierung der Kanarischen Inseln sei für die Überprüfung zuständig. González betonte: "Es ist Aufgabe der Exekutive, die Richtigkeit der von den Eigentümern abgegebenen Erklärungen zu überprüfen und entsprechende Sanktionen zu verhängen". Das sei ausdrücklich "nicht die Sache der Stadtverwaltung".

Warum sich Santa Cruz weigert, selbst zu handeln, hat mehrere Gründe. Zum einen möchte man Familien, die privat vermieten, nicht die Einnahmen entziehen. Zum anderen fehlen schlicht die Ressourcen – viele Kommunen auf den Kanaren haben bereits signalisiert, dass sie nicht genug Personal für flächendeckende Kontrollen haben.

Währenddessen wächst der Druck auf dem Wohnungsmarkt weiter: In Santa Cruz stehen viele Wohnungen leer oder werden ausschließlich an Tourist:innen vermietet – auf Kosten der Einheimischen, die bezahlbaren Wohnraum suchen.

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