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Ägypten-Urlaub: Riesen Hotel- und Resort-Anlagen nahe Berg Sinai geplant

Africa, Egypt, Sinai Peninsula. People honor the burning bush at St. Catherine s Monastery, a Greek Orthodox monastery near Mount Sinai. PUBLICATIONxNOTxINxUSAxCANxMEX Copyright: xAndrewxWrightx/x AF1 ...
Das neue Luxus-Resort soll unweit des geschichtsträchtigen Katharinenklosters gebaut werden.Bild: andrew wright / imago images
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Ägypten-Urlaub: Luxus-Resort nahe Berg Sinai geplant

Für Christ:innen hat der Berg Sinai eine immense Bedeutung: Dort soll Moses von Gott die Zehn Gebote empfangen haben. Trotz der kargen Umgebung zieht es daher auch im Jahr 2025 zahlreiche Tourist:innen dorthin. Um von dem Besucher:innenstrom stärker zu profitieren, wird nun ein Luxus-Resort geplant.
08.09.2025, 08:4808.09.2025, 08:48
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Die Gegend um den Berg Sinai kann man als karge, schroffe Gebirgslandschaft beschreiben. Auf den rötlich-braunen Felsen findet sich kaum Vegetation, Wasser ist rar und die Wege sind staubig. Während tagsüber die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt, kann es nachts deutlich abkühlen.

Ausgerechnet an diesem unwirtlichen Ort hat sich wohl einer der bedeutendsten Augenblicke der biblischen Geschichte zugetragen: Hier soll Moses die Zehn Gebote von Gott empfangen haben. Der Herr schreibt sein Gesetz in Stein, und Mose wird zum Vermittler zwischen Himmel und Erde – ein Schlüsselmoment der Offenbarung.

Laut biblischer Überlieferung hatte Gott zu Moses zuvor schon am Fuße des Bergs Sinai aus einem brennenden Dornbusch gesprochen. Sein Auftrag an ihn: Er solle das Volk Israel aus der Knechtschaft Ägyptens führen. Das gelingt dem Propheten bekanntermaßen; der Rest ist Bibel-Geschichte.

Ägypten plant großes Tourismus-Projekt am Berg Sinai

Dass der Berg Sinai also eine immense Bedeutung für Christ:innen rund um den Globus hat, liegt auf der Hand. Auch für Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens gilt der Ort als Pilgerstätte. Die meisten zieht es zum Katharinenkloster, das genau an dem Ort errichtet wurde, der mit der Erscheinung des brennenden Dornbuschs in Verbindung gebracht wird.

Tourist:innen sind am Berg Sinai also keine völlig ungewöhnliche Erscheinung. Doch in Zukunft könnte ihre Zahl deutlich ansteigen. Denn wie die BBC berichtet, gibt es Pläne, unweit des Klosters ein riesiges Luxus-Resort zu errichten.

Ägypten hat das Projekt bereits 2021 angestoßen. Aktuell lägen die Bauarbeiten zwar weitgehend still (möglicherweise wegen Finanzierungsproblemen), doch die Ebene von El-Raha, die in Sichtweite des Katharinenklosters liegt, wurde schon umgestaltet. Erste Straßen sind bereits gebaut.

Neben der Hotelanlagen und einem Besucher:innenzentrum soll auch der nahegelegene Flughafen ausgebaut und eine Seilbahn zum Berg angelegt werden. Die ägyptische Regierung versucht, das Bauvorhaben als "Ägyptens Geschenk an die ganze Welt und alle Religionen" zu vermarkten.

UNESCO und lokale Bevölkerung sehen Baupläne kritisch

Ganz so begeistert sind allerdings nicht alle. Das Katharinenkloster und die Umgebung am Sinai zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Und die UNESCO hat bereits Bedenken hinsichtlich der Pläne Ägyptens angemeldet; sie spricht laut BBC von einem außergewöhnlichen, universellen Wert der Kulturstätte und verweist darauf, dass "die raue Berglandschaft in der Umgebung … eine perfekte Kulisse für das Kloster bilde".

Bereits 2023 seien Forderungen laut geworden, dass Ägypten das umstrittene Projekt stoppe, um Auswirkungen auf das Weltkulturerbe zu prüfen und einen Schutzplan auszuarbeiten. Das ist allerdings nicht passiert.

Neben der UNESCO sieht auch die lokale Bevölkerung den Bau des Luxus-Resorts kritisch. Die ethnische Gemeinschaft der Jebeleya hat eine enge Verbindung zur Region und dem Katharinenkloster. Seit Jahren führen sie Besucher:innengruppen aus dem Tal auf den Berg Sinai.

Aufgrund der Bauarbeiten für die Hotelanlagen mussten sie ihre Häuser und dazugehörigen Tourist:innen-Camps aber räumen, berichtet die BBC. Es heißt, sie seien sogar gezwungen gewesen, Leichen auf dem örtlichen Friedhof zu exhumieren, weil dort ein Parkplatz gebaut werden sollte.

Gegenüber der BBC wollten sich die Jebeleya nicht zu dem Projekt äußern. Ein britischer Reiseautor, der schon jahrelang eng mit den Menschen zusammengearbeitet habe, sagt aber: Das Luxus-Resort sei nichts, was die Gruppe von sich aus gefordert hätte, vielmehr sei es "von oben verordnet".

Nun entstehe um die Jebeleya eine urbane Welt, "von der sie sich immer ferngehalten haben, deren Aufbau sie nicht zugestimmt haben und die ihren Platz in ihrer Heimat für immer verändern wird".

Als Geschenk, wie von Ägypten angepriesen wird, scheinen die Menschen vor Ort das Luxus-Resort also eher weniger zu sehen.

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