
Auch auf italienischen Autobahnen sollte man nicht unbedarft aufs Gas drücken.Bild: imago images / actionpictures
Urlaub & Freizeit
Gerade deutsche Touris sind im Urlaub mit dem Auto häufig von einer Sache genervt: dem langsamen Verkehr. Natürlich gibt es überall Raser:innen und Drängler:innen, die sich in den Urlaub aufmachen und ihr Rowdy-Verhalten exportieren.
Doch wer aus einem der wenigen Länder ohne allgemeines Tempolimit kommt und auf der Autobahn regelmäßig über 100, 130, 150 oder sogar 200 km/h fährt, dem kommen die Geschwindigkeitsbegrenzungen anderswo häufig besonders harsch vor. Da kann man schonmal auf dumme Ideen kommen und vielleicht ein Temposchild übersehen.
Viele Italien-Urlauber:innen konnten sich immerhin zwischendurch sicher sein, dass das Knöllchen eh nicht nach Deutschland geschickt wird. Grund dafür war ein auf Eis gelegtes Abkommen. Doch damit ist nun Schluss – und deutsche Raser:innen müssen wieder Zahlungsaufforderungen fürchten.
Italien: Rasen kann für deutsche Urlauber teuer werden
Denn Italien beteiligt sich wieder an einem EU-weiten System zum Austausch von Verkehrsdaten. Zwischenzeitlich war das beliebte Urlaubsland den Verpflichtungen, die damit einhergehen, nicht hinterhergekommen. Aus dem gleichen Grund hatten unter anderem die Niederlande, Österreich und auch Deutschland das Abkommen zeitweise ausgesetzt.
Wer in Italien etwa geblitzt wurde oder eine rote Ampel überfuhr, musste eine Zeit lang nicht mit einem nach Deutschland übersendeten Bußgeld rechnen.
Grund dafür war, dass Italien über die Datenbanken von Halter- und Fahrzeugdaten der anderen Länder auch Informationen über andere Verstöße abrief. Auch jene, zu denen das Land nicht berechtigt war.
Deutschland legte die Zusammenarbeit daraufhin auf Eis.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Doch die Unstimmigkeiten sind beigelegt und die Bußgeldbescheide laufen wieder an. Laut dem Kraftfahrtbundesamt ist Italien wieder vollumfänglich am System beteiligt: "Mittlerweile sind von italienischer Seite Maßnahmen zur Abhilfe ergriffen worden", teilte das Amt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Wer in den vergangenen Monaten dort geblitzt wurde, wird nun enttäuscht: Denn die nicht ausgestellten Bußgeldbescheide der vergangenen Monate sind nicht verwirkt oder gelöscht – sie werden jetzt nachträglich verschickt.
Italien: Urlaubs-Rowdys müssen Zahlungsaufforderungen fürchten
Der dpa zufolge sind von den auf Halde liegenden Bußgeldbescheiden in Millionenhöhe tausende von Autofahrer:innen betroffen.
Allein im beliebten Urlaubsort Meran in Südtirol würden sich rund 4000 Strafzettel auf ausstehende Kosten von 230.000 Euro summieren. In anderen Städten wie Florenz oder Rom sehe die Lage ähnlich aus.
Der ADAC warnt indes vor einem weiteren juristisch zweifelhaften Vorgehen der italienischen Verwaltung: Demnach würden italienische Kommunen bei ausländischen Tourist:innen Bußgelder über Inkasso-Firmen eintreiben, die dann auch noch hohe Zuschläge verlangen. Aus Sicht von Verbraucherverbänden ist das unzulässig.
(mit Material der dpa)
#Foodporn-Alarm! Hier kommt die wahre Revolution: die Stulle. Wenige Zutaten der deutschen Küche sind so vielfältig einsetzbar wie das gute alte Brot.