Sommer-Zeit ist Reise-Zeit. Studierende haben Semesterferien, Schüler:innen auch. Momentan ist für viele also die perfekte Zeit, um zu verreisen. Wären da nicht die hohen Preise, die in einigen, auch bei deutschen Tourist:innen beliebten, Reisezielen derzeit durch die Decke gehen.
Für einen Urlaub in Kroatien etwa zogen Betreiber:innen von Hotels und Ferienunterkünften die Preise stark an. Berichte darüber sorgten kürzlich für viel Aufsehen. Doch nicht nur in Kroatien müssen Reisende tief in die Tasche greifen, auch ein Urlaub in Italien ist 2023 deutlich teurer.
So berichtet etwa Giulia Procino, eine Vertreterin des Verbrauchervereins Adoc Puglia, über enorm gestiegene Preise in einer beliebten Urlaubsregion des Landes. Gegenüber der italienischen Zeitung "Corriere del Mezzogiorno" sagt sie: "Die Preise für einen Urlaub in Apulien sind sehr hoch und viel höher als in anderen Ländern, wie Griechenland, Albanien und anderen."
Mindestens 160 Euro und bis zu 500 Euro gebe eine vierköpfige Familie demnach aus – an nur einem Tag. Damit bezieht sie sich auf Berechnungen des Verbrauchervereins. Die Untersuchungen hatten zum Ziel, die Auslöser für den geringen Zulauf an den Stränden in Apulien durch italienische Tourist:innen zu finden. Von 20 Prozent Rückgang durch Besucher:innen an den Strandbädern ist in dem Bericht die Rede. Dieser Rückgang würde sich auch in anderen, eng mit dem Tourismus verbundenen Sektoren, widerspiegeln.
Klar ist: Die Preise in der beliebten Urlaubsregion sind hoch. Auch wenn es Unterschiede zwischen den verschiedenen touristischen Orten Apuliens gibt. Eine durchschnittliche italienische Familie hat es nach Untersuchungen und Umfragen von Verbraucherverbänden sehr schwer, einen Urlaub in Apulien finanziell zu stemmen. Es sei "zu viel", findet auch Procino.
Besonders schlimm ist es laut Bericht in der Stadt Gallipolli. Eine vierköpfige Familie muss für einen Strandtag mit Restaurantbesuch und Übernachtung im Hotel, nur mit Frühstück, mit bis zu 500 Euro rechnen. In Gargano sei es etwas besser, bis zu 400 Euro soll ein Tag unter den gleichen Konditionen hier kosten.
Laut dem Verbraucherverein Adoc sind die hohen Preise der Hauptgrund für den Rückgang bei den Besucher:innenzahlen. Außerdem seien auch "wirtschaftliche Schwierigkeiten" mitverantwortlich dafür. Laut Adoc haben die Besucher:innen weniger Geld zur Verfügung. Genannt werden in dem Zusammenhang auch die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die daraus resultierenden hohen Preise für Grundbedürfnisse.