Für die Deutschen ist Italien eines der oder vielleicht sogar das beliebteste Urlaubsland überhaupt. Jedes Jahr zieht es Millionen Tourist:innen in die zahlreichen Städte mit antiken Monumenten oder an die traumhaften Mittelmeerstrände. Und dann noch Pizza, Pasta und Gelato. Ein Träumchen.
Doch ein Italien-Urlaub kann auch seine Schattenseiten haben: Denn da, wo sich viele Tourist:innen tummeln, ist häufig auch die Kriminalitätsrate höher. Gerade an gut besuchten Sehenswürdigkeiten, wechselt gerne mal die eine oder andere Brieftasche unfreiwillig den Besitzer.
Von solchen Diebstählen können wohl einige Italien-Urlauber:innen ein Lied singen. Aber wo muss man am meisten aufpassen?
Das hat die Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore" nun ermittelt. In ihrem alljährlichen Kriminalitätsindex listet sie über 100 Städte in einem Ranking auf, und zwar auf Basis der Anzeigenmenge, die bei der Polizei eingegangen sind.
Angeführt wird das Negativ-Ranking nicht etwa von der Hauptstadt und größtem Touri-Hotspot Rom, sondern von Mailand. Dort kommen auf 100.000 Einwohner:innen fast 7100 Anzeigen. In absoluten Zahlen zählte man 2023 über 230.000 Anzeigen in der Modemetropole. Im Vergleich zu 2019 war das ein leichter Anstieg von knapp fünf Prozent.
Danach folgen Rom mit 6071 Anzeigen pro 100.000 Einwohner:innen und Florenz mit 6054 Anzeigen. In absoluten Zahlen bedeutete das: 256.832 beziehungsweise 59.953 Anzeigen. Auf den restlichen Plätzen landen Rimini, Turin, Bologna, Prato, Imperia, Venedig und Livorno.
Eine Überraschung ist der Zeitung zufolge, dass Neapel nicht mehr in der Top 10 vertreten ist (Platz 12). In der Stadt, die nicht nur für ihre Pizza, sondern auch für die Mafia bekannt ist, gingen 2023 etwas mehr als 4500 Anzeigen pro 100.000 Einwohner:innen ein.
Blickt man ans Ende der Rangliste, findet man eher unbekanntere italienische Städte. Auf den letzten drei Plätzen landen Treviso in der Nähe von Venedig, Potenza in der Region Basilikata und Oristano auf der Insel Sardinien. In letzterer Stadt lag die Anzeigenrate pro 100.000 Einwohner:innen bei gerade mal 1511.
Aus Sicht der Zeitung besteht aber kein "Kriminalitätsnotstand". Italien sei weiterhin sicherer als vor zehn Jahren, auch wenn man in den vergangenen zwei oder drei Jahren wieder einen Anstieg der Anzeigen beobachtet habe.
Außer Acht lassen sollte man bei der Statistik nicht, dass es bei der Erfassung von Kriminalität immer eine Dunkelziffer gibt. Nicht auf jede Straftat folgt eine Anzeige. Gleichzeitig gibt es natürlich auch Anzeigen, die sich als haltlos erweisen.
Zumindest Tiktok-User:innen kennen ohnehin seit vergangenem Jahr die wohl oberste Devise beim Italien-Urlaub: "Attenzione pickpocket!".