Betreiber Andreas Smidt zeigt seine Meeresboje.Bild: dpa / Hauke-Christian Dittrich
Urlaub & Freizeit
Die meisten Deutschen sind bei der Wahl ihrer Ferienunterkunft eher traditionell unterwegs. Übernachtet wird am liebsten ganz klassisch im Hotel oder in einer Ferienwohnung. Doch immer mehr Urlauber:innen zieht es an ungewöhnliche Übernachtungsorte.
Für Freund:innen des exotischen Feriendomizils gibt es auf der Plattform Airbnb schon seit längerem die Kategorie "Wow!". Dort sind außergewöhnliche Ferienwohnungen gelistet.
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Die Angebote reichen von der Übernachtung in einem Kran im Hafen von Amsterdam über eine Windmühle in Portugal bis hin zu einem Rondell auf dem Wasser in Malaysia, das einer Kokosnuss nachempfunden ist. Solche Übernachtungsmöglichkeiten haben ihren Preis. Die Windmühle und Kokosnuss kosten 140 Euro pro Nacht, der Kran gar 978 Euro.
Eine kuriose Ferienunterkunft befindet sich auch an der Nordsee. Und auch die hat ihren Preis, obwohl die Gäste auf eine Menge Komfort verzichten müssen.
Übernachtung in der Meeresboje für 149 Euro pro Nacht
Die Tiny-House-Siedlung "Humble Homes" im Norseebad von Carolinensiel-Harlesiel bietet Übernachtungen in einer umgebauten Meeresboje an, wie der "Westfälische Anzeiger" berichtet. Die Gäste müssen sich dabei von Luxus, den sie aus dem Alltag gewohnt sind, allerdings verabschieden.
Denn in den 3,20 Meter langen und im Durchmesser maximal rund 1,90 Meter großen Schlafbojen wird es kuschelig. Mehr als zwei Menschen haben darin keinen Platz.
So einfach sieht die Boje im Inneren aus.Bild: dpa / Hauke-Christian Dittrich
Wer sich für eine Nacht in der Stahlboje entscheidet, muss auf sanitäre Anlagen verzichten, zumindest direkt in der Unterkunft. Für WC und Dusche ist in den Tiny-Homes kein Raum. Die befinden sich 150 Meter entfernt.
Trotzdem hat der Urlaub, den die Betreiber als eine "europaweite Sensation" anpreisen, einen stolzen Preis. Eine Nacht in der Stahlboje kostet 149 Euro. Die Bojen können zwischen April und September gemietet werden. Für diese Saison sind sie allerdings schon fast ausgebucht.
Den hohen Preis rechtfertigen die Betreiber wohl auch mit einem Extra: Ein Panoramadach in der Boje, durch das sich der Sternenhimmel bewundern lässt. Der Blick sei sowohl bei sternklarem Himmel als auch bei Gewitter faszinierend, erklärt Betreiber Andreas Smidt gegenüber dem "Westfälischen Anzeiger".
Meeresbojen lagen vor der norwegischen Küste
Die Bojen lagen vor über 100 Jahren noch am Meeresgrund. Um 1900 wurden sie vor der norwegischen Nordseeküste als Anker für Schiffe genutzt. Später wurden sie bei Arbeiten im Meer geborgen.
Andreas Smidt und Christian Pree, kauften zwei der Ankerbojen an und gaben ihr eine neue Verwendung: Sie bauten die Bojen zur Übernachtungsmöglichkeit aus.
Die Bojen sind mit Klimaanlage und Heizung ausgestattet. Außerdem gibt es eine indirekte LED-Beleuchtung. Auch aufs Surfen müssen die Gäste nicht verzichten: Es gibt kostenloses WLAN. Elektronische Geräte können an ausfahrbaren Steckdosen oder einer USB-Schnittstelle geladen werden.
Die beengten Verhältnisse empfinden die Gäste offenbar nicht als Problem. "Die meisten Paare wollen gar nicht viel Platz, die wollen kuscheln", erzählt Smidt dem "Westfälischen Anzeiger". Die Schlafbojen sind vornehmlich für Kurztrips attraktiv, "Die meisten bleiben eine Nacht, wir haben aber auch welche, die kommen für eine Woche", erzählt der Vermieter.
Venedig ist nicht gerade ein Ort, den man als Geheimtipp bezeichnen kann. Obwohl sich zu Hochzeiten mittlerweile Massen an Menschen durch die Hauptstraßen und -gassen der Lagunenstadt zwängen, hält das dennoch viele Urlauber:innen nicht davon ab, sich auf den Weg dorthin zu machen – und das trotz einer mittlerweile erhöhten Eintrittsgebühr.