USA: Restaurant-Kette Hooters kehrt zurück – Änderung bei Kellnerinnen-Outfits
Schlanke Frauen in knappen Höschen, die mittelalten bis alten Männern Bier und Chicken Wings servieren – das ist wohl das Bild, das die meisten Menschen von der US-Restaurantkette Hooters haben. Was in den 1980er-Jahren vielleicht noch ein aufregendes Konzept war, zog in den vergangenen Jahren immer mehr Kritik auf sich.
Das wird wohl auch ein Grund gewesen sein, warum Hooters in diesem Jahr Insolvenz anmelden musste. Offiziell wurden zwar wirtschaftliche Faktoren wie hohe Schulden, steigende Betriebskosten und sinkende Umsätze genannt, aber das Imageproblem als "breastaurant" dürfte den Niedergang beschleunigt haben.
Durch eine Neuausrichtung soll der Restaurant-Kette nun aber neues Leben eingehaucht werden.
Hooters-Restaurants stehen vor einer Neuausrichtung
Die Unternehmer, die 1983 die erste Filiale gründeten, haben die volle Kontrolle über die US-Filialen zurückerworben und wollen das Image der Marke nun wieder auf ihre Ursprünge zurückführen. Demnach streben sie eine "re-hooterization" an. Doch was heißt das genau?
"Ich glaube nicht, dass Sie viele heraushängende Pobacken sehen werden", erklärte CEO Neil Kiefer dem "Wall Street Journal" schon vor einigen Wochen. Das dürfte eine Anspielung auf die 2021 eingeführten Shorts sein, die noch knapper geschnitten waren als die Uniformen zuvor; manche sprachen gar von Bikinihöschen.
Bei Hooters werde Sexismus der billigsten Art vermarktet, alles sei auf den "male gaze" ausgerichtet und Frauen würden ausschließlich auf ihr äußeres Erscheinungsbild reduziert, lautete der vielfache Vorwurf. In Zeiten von #MeToo wirkte solch eine Restaurant-Kette einfach fehl am Platz.
Entsprechend kehrt man nun zu den klassischen orangen Jogging-Shorts zurück, wie sie früher das Markenbild geprägt haben. Der Beach-Bar-Charme soll dabei erhalten bleiben. Kurze Uniformen werden die Kellner:innen also auch in Zukunft tragen. Ob diese Ankündigung reicht, um die Sexismus-Vorwürfe zu entkräften, ist fraglich.
"Wir übernehmen nicht einfach nur Restaurants – wir holen uns den Namen Hooters zurück, um der Welt zu zeigen, wer wir wirklich sind", betonte Kiefer in einer Mitteilung zur Neuausrichtung der Marke am Montag.
US-Restaurant-Kette will nicht nur Männer ansprechen
Die Gründer jedenfalls wollen ihre Marke nicht nur als anzügliche "Bikini-Bar" verstanden wissen. "Es geht darum, Menschen zusammenzubringen, unvergessliche Momente zu schaffen und sicherzustellen, dass Hooters ein Ort bleibt, an dem sich jeder willkommen fühlt", versichert der CEO weiter.
Allem Anschein nach sollen also auch vermehrt Familien angesprochen werden und eben nicht nur ein rein männliches Klientel.
Neben der Uniform-Änderung beinhaltet die Umstrukturierung auch eine Vereinfachung des Menüs, die Verbesserung von Zutaten und Service sowie eine landesweite Modernisierung der rund 140 US-Standorte, berichtet "Business Insider".