Die Anreise in den Sommerurlaub empfinden viele zunächst einmal als großen Stress. Ob man es auch rechtzeitig zum Flughafen schafft, ob der frühe Hotel-Check-in klappt oder ob das Wetter auch wirklich für das erwartete Bräunungsziel reicht, beschert einem da mitunter schlaflose Nächte.
Ist man erstmal am Urlaubsort angekommen, setzt die Erleichterung ein, was dann wiederum gern mit einem Drink begossen wird. Bier und Cocktails gibt es zumindest in den Top-Urlaubsländern meist reichlich. Anders sieht es mit Wasser aus.
Denn nur allzu oft stellt man sich auf Reisen die Frage, ob man im Urlaub bedenkenlos das Wasser aus der Leitung trinken kann. Hier findest du einen Überblick, wo du im Urlaub gutes Wasser aus dem Hahn bekommst und wo du besser auf die Flaschen aus dem Supermarkt setzen solltest.
Seit mehreren Jahren stellen Forscher:innen der Yale-Universität Daten zusammen, um die Qualität des Trinkwassers in allen Ländern der Welt zu bewerten. Die Verantwortlichen wollen damit auch auf die Bedeutung von sauberem Trinkwasser für die humanitäre Lage aufmerksam machen.
Deutschland liegt beim "Environmental Performance Index" (EPI) mit einem Score von 97 auf Platz 5 wenig überraschend recht weit vorn. Tatsächlich bezieht sich das Ranking auch auf die konkreten Gesundheitseffekte, die von der Wasserversorgung im Inland zu spüren sind. So liegt Italien im Ranking ebenfalls weit vorn, Expert:innen weisen hier allerdings auf einen erheblichen Unterschied zum deutschen Leitungswasser hin.
Zwar unterliegt das Trinkwasser in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union strengen Auflagen, wodurch regelmäßige Kontrollen verpflichtend sind. In Italien allerdings führen alte Rohrsysteme mitunter doch noch immer zu Verunreinigungen.
Auch in Griechenland erfüllen nicht alle Wasserleitungen immer die vorgegebenen Standards. Vor allem auf den griechischen Inseln raten Expert:innen dazu, lieber auf Mineralwasser aus dem Supermarkt umzusteigen.
Im Nachbarland Albanien ist es ebenso von Vorteil, sich im Urlaub mit einem Wasservorrat einzudecken oder Leitungswasser notfalls abzukochen. Im EPI-Ranking landet die dortige Trinkwasserversorgung sogar hinter der in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
In Frankreich, Spanien und Italien musst du dir hingegen keine Sorgen machen, Leitungswasser birgt hier keinerlei Gesundheitsrisiken. Nur auf den Kanarischen Inseln und mitunter auch auf den Balearen wird Tourist:innen empfohlen, besser die Finger vom Leitungswasser zu lassen.
Es bleibt jedoch insgesamt ein Manko: In südeuropäischen Ländern wird das Leitungswasser häufig stark mit Chlor versetzt, was sich auch auf den Geschmack auswirken kann.
Gleiches mag man zunächst in einem vor allem bei Pauschalreisenden beliebten Urlaubsziel denken. Denn auch in der Türkei steigt häufig einem meist ein starker Chlorgeruch in die Nase, wenn man den Hahn aufdreht. Hier solltest du das Leitungswasser aber nicht trinken, da es oft verunreinigt ist.
Dafür gibt es in den großen Städten wie Istanbul aber mittlerweile Lieferdienste, die dir praktische 5-Liter-Kanister innerhalb von Minuten vor die Haustür liefern. In den Hotels wirst du ebenfalls meist mit ausreichend Wasser versorgt.
Die Wasserreinigung mit Chlor ist an sich übrigens auch außerhalb von Europa gängig. So schneidet Südkorea im EPI-Ranking relativ gut ab, allerdings verweisen Expert:innen hier häufig auf einen starken Eigengeschmack.
Anders in einem weiteren beliebten Reiseziel im asiatischen Raum: Sowohl im EPI-Ranking als auch in zahlreichen Foren wird die Trinkwasserversorgung in Singapur gelobt.
Im Zweifelsfall können Reisende sich übrigens immer mit einem Kochtopf aushelfen. Zumindest kleine Wassermengen sind schnell abgekocht, um lästige Keime loszuwerden.