Badeunfälle gibt es tragischerweise jedes Jahr, mitunter enden diese auch tödlich. Auch wenn Binnengewässer ebenfalls gefährlich sein können, warnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) besonders vor den Gefahren im Meer.
Innerhalb kürzester Zeit kann sich der Untergrund verändern, nach einer Sandbank kann etwa plötzlich eine besonders tiefe Stelle folgen. Das Wetter beeinflusst ebenfalls permanent das Wasser, umschlagender Wind, aber auch Strömungsveränderungen können eine ruhige See zum tosenden Meer mutieren lassen. Dies gilt auch für die Ost- und die Nordsee.
Es kommt drauf an. Naheliegend ist der Gedanke, dass es in der Nordsee gefährlicher ist, was schlicht mit den Gezeiten zusammenhängt.
Doch auch in der Ostsee können Gefahren lauern, seien es nun unvorhersehbare Strömungen oder auch Verschmutzungen durch Bakterien. Um auf mögliche Risiken aufmerksam zu machen, haben wir für euch ein paar Tipps zusammengetragen.
Grundsätzlich, so betont es die DLRG, ist im Sinne des eigenen Wohls wichtig, nur überwachte Badestellen aufzusuchen, ob nun an Ost- oder Nordsee. Wie sicher eine Badestelle ist, zeigen die Badezonenkennzeichnungen der zuständigen Wachstationen. Dafür nutzt die DLRG ein Flaggensystem:
Zusätzlich signalisieren zur Badesaison weiße Bojen mit gelbem Kreuz, wo sich eine Badezone befindet. Normalerweise reichen diese bis 200 Meter ins Meer hinaus. Hier ist der Einsatz von Wassersportgeräten verboten.
Besonders gefährlich, mitunter auch unberechenbar, sind Strömungen, ob in Nord- oder Ostsee. Sie ändern fortlaufend Richtung und Stärke, weshalb die DLRG empfiehlt, Umwege in Kauf zu nehmen, um diese zu meiden. Es gibt mehrere Typen.
Die Küstenströmung ist zum Beispiel eine parallel zur Küste verlaufende Strömung, die sich außerhalb der Brandungszone befindet, also dem Bereich, in dem sich Wellen anlaufen, überlappen und zurückfließen. Ist sie zu gefährlich, markiert die DLRG das entsprechend mit Flaggen.
Gefährlich ist auch die Rippströmung. Im Grunde wird durch die Brandung Wasser in Strandnähe aufgestaut. Dabei entsteht ein Überdruck. Erstmal fließt es nicht ab, etwa wegen einer Sandbank. Bricht diese weg, fließt das Wasser im rasanten Tempo ab und kann dabei Urlauber:innen ins offene Meer ziehen. Hier gilt: Ruhe bewahren und versuchen, quer zur Strömung aus dem Hauptstrom schwimmen.
Auch ablandiger Wind kann sich als Problem entpuppen. Gemeint ist damit Wind, der vom Strand Richtung Meer weht. Dadurch treiben zum Beispiel Luftmatratzen weit ins Meer hinaus. Gefährlich wird es dann, wenn Schwimmer:innen darauf einschlafen und nicht realisieren, wie weit sie davon treiben.
In solchen Fällen müssen Betroffene auf sich aufmerksam machen, via Winken. Hilferufe gehen im Wind meistens unter. Rudernde Armbewegungen können vom Rettungsturm schnell gesichtet werden. Zurückschwimmen kann wiederum schiefgehen. Das Strampeln gegen die Strömung ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Dann wären da noch Lebewesen, in deren Lebensraum Schwimmer:innen nun mal eindringen: die Quallen. Generell sind die meisten in Ost- und Nordsee vorkommenden Arten harmlos, etwa die mal weiße, mal violette, mal orangene Ohrenqualle mit kreisrunden Geschlechtsorganen.
Gefährlich sind hingegen Haarquallen mit gelbem oder rotem Schirm, auch Feuerquallen genannt. Sie besitzen giftige Nesselzellen, die die Haut durchdringen können. Dort setzen sie Gift frei, was wiederum zu Rötungen und Schwellungen führt. Wenn Feuerquallen vermehrt an einer Badestelle vorkommen, macht die DLRG darauf aufmerksam.
Damit ihr gut durch den Badeurlaub kommt, solltet ihr also unbedingt die Flaggen und Bojen im Blick haben. Auch die Windrichtung regelmäßig zu überprüfen, ist sinnvoll. Und zu guter Letzt: Schwimmt nur soweit raus, wie ihr euch wohlfühlt und gebt auch auf Freund:innen und Familie acht, die mit euch im Wasser sind.