Wer derzeit in Deutschland verweilt, wird aufgrund des Wetters womöglich ein komisches Gefühl haben. Ein richtiges Sommerfeeling bleibt aufgrund der ständigen und mitunter krassen Regenfälle und Gewitter aus. Auf der anderen Seite sind die Temperaturen, wenn die Sonne scheint, herrlich warm – eine aggressive Hitzewelle wiederum hat Deutschland in diesem Jahr bisher nicht erlebt.
Wer jedoch gerade Urlaub in Südosteuropa macht, wird sich ein derartiges Wetter wie in Deutschland herbeiwünschen. In Teilen der Region ist es nämlich derzeit lebensgefährlich heiß.
So wurden in den vergangenen Wochen etwa in Rumänien über 40 Grad Celsius gemessen. Für die kommenden Tage werden sogar über 45 Grad erwartet. Und auch Griechenland erlebt eine Hitzewelle.
Die Hitze in Griechenland wirkt sich immer stärker auf den Alltag der Menschen aus – und ein Ende ist nicht in Sicht. "Wir rechnen mit 43 Grad und mehr in den nächsten Tagen", sagte ein Meteorologe des griechischen Fernsehsenders ERT.
Seit Anfang Juni zeigen die Thermometer in fast allen Regionen des Festlandes Werte von bis zu 40 Grad an. Meteorologen haben den vergangenen Monat bereits zum heißesten seit Beginn der Messungen 1890 erklärt.
Landesweit sind seit Tagen die Auswirkungen der Hitze zu spüren: Wegen der hohen Temperaturen verformten sich zum Beispiel die Gleise der Vorstadtbahn der Hafenstadt Patras. "Das Schlimme ist, dass wir auch nachts wegen der Hitze nicht schlafen können", sagte ein Passant in Athen dem griechischen Fernsehen.
Der Zivilschutz forderte abermals ältere oder kranke Menschen auf, nicht auf die Straße zu gehen. Zudem wies er darauf hin, dass die Brandgefahr wegen der Trockenheit, der Hitze und der starken Winde, die zurzeit rund um die Ägäis wehen, sehr groß sei. Bereits in den vergangenen Wochen gab es in Griechenland Hunderte Brände.
Laut dem griechischen Portal "Ieidiseis" war das vergangene Wochenende das heißeste, "das wir je hatten". Das Schlimmste sei jedoch, dass es laut Meteorologen derzeit keine Anhaltspunkte dafür gebe, wann Griechenland aus dieser Hitzewelle herauskommt.
"Wir werden mindestens eine weitere Woche in der Hölle verbringen", heißt es auf dem Portal.
In Deutschland zeigt sich der Sommer (noch) milde. "In Süd- und Osteuropa tobt dagegen eine mörderische Hitze", verdeutlicht Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net". Betroffen sind von der Hitzewelle unter anderem Italien und mehrere osteuropäische Länder wie Rumänien, Bulgarien und Ungarn.
Er spricht von einem sogenannten "Heat Dome". Von diesem im Deutschen als" Hitzekuppel" bekannten Phänomen spricht man, wenn sich in Regionen heiße Luft unter hohem Druck sammelt und sich tagelang nicht entladen kann.
Auch Spanien ist mittlerweile von der Hitze betroffen, wie Jung in einem neuen Video auf Youtube erklärt. Dort, im Süden des Landes, wurden nun Temperaturen von bis zu 43 Grad gemessen.