Urlaub: Airbnb-Superhost will Frau mit dreister Masche abzocken
Wer eine Ferienwohnung über Airbnb sucht, orientiert sich häufig an Labels wie Superhost oder Gäste-Favorit. Verständlich, denn solche Auszeichnungen weisen darauf hin, dass sich in den jeweiligen Unterkünften schon zuvor viele Menschen wohlgefühlt haben. Beim Durchsuchen der vielen Inserate sind sie somit eine hilfreiche Stütze.
Umso erschreckender ist es, wenn einen die vermeintlich besten Gastgeber übers Ohr hauen wollen. So ist es jüngst einer Frau passiert, die ihre Urlaubsunterkunft bei einem Airbnb-Superhost buchte und nach ihrer Rückkehr einen gehörigen Schreck bekam.
Sie sollte umgerechnet fast 14.000 Euro zahlen – doch das ganze entpuppt sich schnell als dreister Betrug.
Betrug bei Airbnb: Fiese KI-Masche von Gastgeber fliegt auf
Wie "The Guardian" berichtet, hatte die Studentin aus London über Airbnb eine Wohnung im New Yorker Stadtteil Manhattan gemietet. Ihren Angaben zufolge verließ sie die Wohnung nach dem Trip in gutem Zustand, trotzdem erreichte sie wenig später eine Beschwerde des Gastgebers.
Dieser bezichtigte sie, Schäden im Airbnb hinterlassen zu haben. Fotos schickte er gleich mit, unter anderem von einem großen Riss in einem Holztisch. Außerdem soll sie eine Matratze mit Urin befleckt haben und einen Staubsaugerroboter, ein Sofa, eine Mikrowelle, einen Fernseher und eine Klimaanlage beschädigt haben.
Von Airbnb hieß es zunächst, man habe die vom Gastgeber eingereichten Fotos sorgfältig geprüft. Das Buchungsportal forderte die Studentin auf, umgerechnet knapp 6000 Euro zu zahlen, um für die Schäden aufzukommen.
Die Frau bestritt das angebliche Fehlverhalten und verwies auf einen Zeugen, der bestätigen könne, dass sie die Wohnung in gutem Zustand hinterlassen habe. Zudem fielen ihr auf den angeblichen Beweisbildern einige Unstimmigkeiten auf: Unter anderem bei dem Couchtisch fanden sich optische Hinweise, dass das Foto mit KI manipuliert wurde.
Betrug über Airbnb: Frau bekommt Geld zurück, Host droht Sperre
Erst als sich die Frau an den "Guardian" wandte und das britische Nachrichtenportal auf Airbnb zu ging, kam Bewegung in die Sache.
Letztendlich erhielt die Frau den vollen Buchungspreis von rund 4800 Euro zurück, den sie für ihren siebenwöchigen Aufenthalt in New York bezahlt hatte. Die negative Bewertung, die der Gastgeber über die Studentin geschrieben hatte, wurde gelöscht.
Die Frau vermutet, der Gastgeber habe sich an ihr rächen wollen, weil sie ihren Mietvertrag von zweieinhalb Monaten frühzeitig gekündigt habe. Der Host ist inzwischen von Airbnb verwarnt worden und soll von der Plattform entfernt werden, wenn es zu weiteren Meldungen dieser Art kommt.
"The Guardian" schreibt, es handele sich hier nicht um einen Einzelfall, sondern um eine neue Masche, mit der Betrüger:innen an Schadensersatz kommen wollen. Serpil Hall, Experte für Wirtschaftskriminalität, warnt gegenüber dem Portal: "Die Manipulation von Bildern und Videos ist heute leider einfacher denn je. Entsprechende Softwares sind billig, überall verfügbar und erfordern nur geringe Kenntnisse."