Wer kennt es nicht? Die ganze Woche freut man sich schon darauf, dieses eine tolle Restaurant zu besuchen, über das alle im Freundeskreis reden. Dann kommt man an, hat sich vielleicht sogar schick gemacht, der Magen grummelt und es duftet ganz appetitlich.
Beim Blick in die Speisekarte vergeht einem dann aber schnell der Appetit. Über 20 Euro für eine Portion Calamari, die Pizza mit Trüffelöl kostet fast 30 Euro und von dem Burger mit Kobe-Fleisch will man erst gar nicht anfangen.
Der Hunger treibt einen dann meist doch dazu, etwas mehr beim Restaurantbesuch auszugeben. Man gönnt sich ja sonst nichts. Aber sind diese Preise denn wirklich alle gerechtfertigt?
Das Online-Medium "Thrillist" hat mehrere Chefköch:innen und Restaurantbesitzer:innen gefragt, welche Gerichte aus ihrer Sicht meist überteuert sind beziehungsweise mit welchen Speisen in Restaurants die größten Gewinnmargen erreicht werden. Die anonyme Befragung förderte einige interessante Ergebnisse zutage.
Kobe-Rind ist unter Fleisch-Liebhabern das Nonplusultra der Steaks. Es stammt von Rindern, die in Japan gezüchtet werden und auch aus der Region Kobe stammen. Dort bekommen sie während der Zucht zahlreiche Spa-Behandlungen und werden sogar massiert. So erhält das Fleisch seine feine Maserung. Dementsprechend teuer ist es, sich ein Kobe-Steak im Restaurant zu bestellen.
"Einige Restaurants servieren jedoch amerikanisches 'Kobe', nennen es japanisches Kobe und verlangen dafür 35 Dollar pro Unze“, zitiert das Medium einen Koch.
Für amerikanisches Kobe gebe es aber keine einheitlichen Standards, deswegen sei es nur wenig aussagekräftig, wenn die Rede von Kobe Burgern, Hot Dogs oder Bolognese die Rede sei. Restaurants würden nach Einschätzung des Kochs den Begriff einfach nutzen, um acht Dollar aufzuschlagen.
Wovon die befragten Köch:innen und Restaurantbetreiber:innen laut "Thrillist" komplett abrieten, waren beispielsweise Spicy Tuna Rolls. Mit der scharfen Soße werde nämlich mitunter verdeckt, dass es sich um minderwertige oder übriggebliebene Teile des Thunfischs handele, erklärt ein Restaurantbesitzer.
Auch bei Calamari, also frittierten Tintenfischteilen, müsse man damit rechnen, dass man vergleichsweise wenig für sein Geld bekomme. Oft bestehe ein Großteil der Portion aus Panade.
Auch Trüffel-Fans sollten beim nächsten Restaurantbesuch genau darauf schauen, was sie bestellen. Wenn auf der Speisekarte nämlich damit geworben wird, dass für ein Gericht Trüffelöl verwendet wird, heißt das nicht zwingend, dass darin echter Trüffel steckt. Oft enthält das Öl nämlich nur Trüffelaroma und das wird synthetisch hergestellt.
Bevor man beim nächsten Restaurantbesuch also eine Unsumme für vermeintlich hochwertige Produkte ausgibt, sollte man lieber nochmal beim Service-Personal nachfragen oder sich vorher gut informieren. Dann treibt einen der Hunger auch nicht zu Entscheidungen, die man später vielleicht noch bereut.