
Schweine gibt es hier immer weniger.Bild: imago images / Ulrich Wagner
Urlaub & Freizeit
Speck macht viele Menschen glücklich, außer Kardiologen. In Südtirol wird er aber zu einem großen Streit-Gegenstand. Was genau die Tourismusbranche damit zu tun hat, liest du hier.
28.06.2025, 11:3928.06.2025, 11:39
Es zischt gewaltig in Südtirol. Speck ist der Grund, aber nicht, weil er in Pfannen brutzelt. Vielmehr ist das hiesige Speckkonsortium der Grund. Das beschwerte sich über einen massiven Rückgang der Schweinezucht, einem Einbruch von 85 Prozent in den vergangenen 25 Jahren.
Schuld sieht das Konsortium vor allem im Tourismus, also dem Imageschaden, der aufgrund der Schweineställe entsteht. Das breche, so heißt es in einem Bericht von "Südtirol News", mit dem Bild der Urlaubsidylle, das die Region darstellen will. Es kommt zum Streit.
Italien-Urlaub: Schaden Schweine dem Image von Südtirol?
Der Vorwurf: Viele Flächen seien aufgrund des Tourismus landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar und der Geruch der Schweineställe passe schlicht nicht zu dem, was Südtirol für Tourist:innen verkörpern will, eine Wohlfühl-Urlaubsregion nämlich.
Dabei steige die Nachfrage nach Südtiroler Speck, nur stamme das Fleisch für die Verarbeitung nicht aus der Region, sondern dem Ausland.
Die Kritik an dem Tourismus-Fokus weist der Hoteliers- und Gastwirteverband empört zurück. Diese sei an den "Haaren herbeigezogen", berichtet "Südtirol News". Zudem seien die Argumente fadenscheinig und darauf ausgerichtet, den Tourismus zu brandmarken, schreibt "Rainews".
Erst kürzlich habe sich das Speckkonsortium an den Verband gewendet, um über eine bessere Zusammenarbeit zu sprechen. Mit Schuldvorwürfen komme man dabei aber nicht weit. Vielmehr gehe es um konkrete Wege, regionale Produkte sichtbarer zu machen, wie sich die "Qualitätsprodukte" noch besser in die Gastronomie einbinden lassen.
Auch ein Bauer widerspricht dem Konsortium, heißt es weiter. Es mangele eben nicht an der Bereitschaft, Schweine zu halten, sondern an der wirtschaftlichen Rentabilität. Der Aufwand würde nicht im selben Maß der Bezahlung entsprechen.
Warum die Wirtschaftlichkeit ein starkes Argument ist
Die Begründung ist ziemlich logisch, immerhin gibt es noch sowas wie ein Profitstreben. Regionalität mag vielleicht für manche als Verkaufsargument durchgehen, nur ist das auch oft mit hohem Kostenaufwand verbunden.
Das Produkt selbst wird sich dadurch aber in aller Regel nicht großartig ändern. Ob es eine Reaktion vom Speckkonsortium gibt, bleibt noch abzuwarten. Doch der Bauer dürfte ein Argument geliefert haben, das am Ende ordentlich durchschlägt.
Patient:innen, die schnell eine medizinische Untersuchung brauchen oder einfach nicht gern telefonieren, finden bei Doctolib schnell passende Ärzt:innen. Doch es gibt einen Haken.
Wer einen Termin bei begehrten Ärzt:innen wie in der Dermatologie oder Gynäkologie sucht (oder in eigentlich jedem anderen Fachgebiet auch) kennt das Problem: Du lebst in Deutschland, also stell dich bitte auf acht Monate Wartezeit ein, das ist hier halt so. Mit etwas Glück ist das Problem bis dahin von selbst verschwunden oder du hast gelernt, dich damit zu arrangieren.