Die Forderung nach weniger Urlaubern auf Mallorca kann ein Gastronom überhaupt nicht verstehen.Bild: dpa / Clara Margais
Urlaub & Freizeit
Auch nach der Urlaubssaison hören die Diskussionen um Übertourismus (oder auch: Overtourism) nicht auf. In vielen europäischen Staaten regte sich bei der heimischen Bevölkerung Widerstand gegen die ausufernden Menschenmassen, die zum Urlauben kommen.
In Mallorca etwa waren es nicht bloß die politischen Entscheidungsträger:innen, die was unternahmen. Zahlreiche Einwohner:innen schlossen sich bei mehreren Demonstrationen gegen die Folgen des Massentourismus auf der beliebten Kanaren-Insel zusammen. Ihre Message ist klar: Touris sind hier unerwünscht.
Nun hat sich ein wichtiger Malle-Gastronom schützend vor die Urlauber:innen gestellt.
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Mallorca: Gastronom erkennt keinen Massentourismus
Juan Miguel Ferrer ist auf Mallorca eine Gastro-Legende: Sein Vater Toni war ein Ballermann-Urgestein und hat 1979 als einer der ersten Wirte deutsches Bier angeboten, wodurch im weiteren Verlauf die Bierstraße ihren Namen erlangte. Sein Sohn besitzt heute neun Restaurants, davon fünf an der Playa de Palma, und ist mittlerweile auch Sprecher des Gastronomenverbandes von Mallorca.
Er sieht auf der Insel im Gegensatz zu vielen Anwohner:innen keinen Massentourismus, wie er gegenüber der "Mallorca Zeitung" äußert.
"Was die Überfüllung der Insel angeht, worum es auch ging, da muss ich deutlich widersprechen. Wir können doch nicht von Massifizierung sprechen, wenn der Strand zu 40 Prozent gefüllt ist oder im Juli und August weniger Verkehr auf den Straßen herrscht als in allen anderen Monaten."
Vor allem spricht er sich daher gegen das Feindbild des Touristen aus: "Dann können wir doch nicht ernsthaft die Urlauber als Sündenböcke identifizieren."
Mallorca-Gastronom erklärt Preiserhöhungen
Dennoch hält Ferrer in anderer Sache zu den Demonstrierenden. Diese hätten ebenfalls gegen hohe Wohnungspreise aufbegehrt, was der Unternehmer verstehen kann.
Die Bürgerbewegungen hätten recht damit, "dass sie keinen bezahlbaren Wohnraum auf der Insel vorfinden. Es wird spekuliert, es gibt Airbnb." Auch beim Thema Mobilität stehe sein Verband hinter dem Protest, dementsprechende Proteste seien gerechtfertigt. Auch die Gastronomen hätten das Ziel, für ihre Angestellten einen einfacheren Zugang zu einer Wohnung zu ermöglichen.
Trotz der Proteste halten die hohen Zahlen an Tourist:innen indes an. Wer dieses Jahr jedoch Urlaub auf Mallorca verbracht hat, wird möglicherweise einen generellen Preisanstieg bemerkt haben. Auch Ferrer gibt zu: "Wir mussten leider die Preise für die Kunden erhöhen. 20 Cent mehr für den Kaffee und solche Dinge."
Das liege daran, dass Gehälter gezahlt werden müssten, "auch wenn es uns nicht gut ergangen ist". Erstaunlicherweise fordert er gleichzeitig, dass "alle" die Preise senken müssten, "nicht nur hier, sondern in ganz Europa", um den Gehältern der Angestellten gerecht zu werden.
Der November ist seit 2003 designierter Männer-Gesundheits-Awareness-Monat. Gestartet von 30 Mo-Bros, wie sich die Initiatoren selbst auf ihrer Webseite nennen, sollte der November genutzt werden, um auf die psychische Gesundheit von Männern sowie Selbstmordprävention, Prostatakrebs und Hodenkrebs aufmerksam zu machen.