Dauerregen, Gewitter, Hagel: Für viele fällt der Italienurlaub gerade wörtlich ins Wasser. Ein Tiefdruckgebiet sorgt für Chaos und das mitten in der Urlaubssaison. Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, besonders im Norden und entlang der oberen Adria.
Aktuell ist die Lage noch angespannt, das Unwetter hat Italien immer noch nicht den Rücken gekehrt. Vor allem im Süden des Landes stehen noch Schauer und Gewitter bevor.
Der italienische Wetterdienst Meteo gibt allerdings noch keine Entwarnung: Für den Rest der Woche bleibt die Wetterlage etwas unsicher. Wahrscheinlich setzt sich der Hochdruckeinfluss nur teilweise durch, vor allem im Süden und auf den Inseln. In Mittel- und Norditalien zieht dagegen zwischen Samstag und Sonntag eine neue atlantische Störung (die vierte im September) durch.
Besonders hart traf es beliebte Badeorte wie Lignano und Bibione. Dort kam es zu massiven Überschwemmungen, ein Campingplatz mit rund 2300 Gästen wurde vorübergehend geräumt. In Bibione verwüstete das Wasser ein Strandbad.
In ganz Italien spielen sich chaotische Szenen ab: In Blevio (Lombardei) mussten 19 Menschen aus ihren Häusern geholt werden, weil Wassermassen drohten, diese zu fluten. Am Comer See liefen Keller voll, Straßen wurden gesperrt. In der Toskana bewältigte die Feuerwehr fast 100 Einsätze. Auf der Insel Elba löste ein Erdrutsch Probleme aus. Auch La Spezia (Ligurien) meldete überflutete Unterführungen und umgestürzte Bäume – Einsatzkräfte retteten Autofahrer:innen und sicherten gefährliche Äste.
Ein Video auf Tiktok zeigt, wie eine Straße in Alcamo, Sizilien, sich wegen der Wassermassen in einen Sturzbach verwandelte.
Auf Social Media berichten Tourist:innen von der Lage. Einige brechen ihren Urlaub vorzeitig ab. Ein deutscher Camper erzählte laut der "Schwäbische": "Wir haben uns entschieden, abzureisen. Viele Touristen fahren schon nach Hause, aus Angst, dass Straßen gesperrt werden und wir festsitzen."
In weiten Teilen des Landes zieht das Tief langsam ab. Die letzten Schauer fallen zwischen Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie im unteren Tyrrhenischen Meer (Kampanien, Kalabrien). Laut dem ADAC soll es in weiten Teilen Italiens langsam auflockern, nur in Apulien sind noch einzelne Schauer möglich. Hoffentlich bringt die von Meteo angekündigte vierte atlantische Störung nicht direkt die nächsten Wassermassen mit sich.
Autobahnen sind laut ADAC derzeit frei, lokale Straßensperren bleiben aber möglich. Wer mit dem Zug reist, sollte bei Trenitalia aktuelle Infos zu Verspätungen oder Ausfällen checken.