Mallorca: USA schickt Flugzeugträger vorbei – was das für Urlauber bedeutet
337 Meter lang, Platz für 90 Flugzeuge, Nuklearantrieb: Mit der USS Gerald R. Ford kommt eine Gigantin nach Mallorca. Vom 3. bis 8. Oktober liegt sie in der Bucht vor Palma vor Anker. Wegen ihres zwölf Meter tiefen Kiels kann sie sich der Küste nicht nähern.
Doch die 4500 Soldat:innen werden sich den Landgang nicht nehmen lassen. Im Gegenteil. US-Offiziere befinden sich bereits in der Hauptstadt der Balearen, um die Ankunft der Crew vorzubereiten. Große Klassenfahrt für die US-Truppe. Das Urlaubsparadies wird also demnächst mit Menschen in Uniform geflutet.
Soldaten sorgen für regen Betrieb auf Mallorca
Mehr als 20 Busse wurden bereits bestellt, um die Soldat:innen abzuholen. Wie das "Mallorca Magazin" berichtet, sollen es demnächst aber noch mehr Busse werden. Die Region rechnet mit Einnahmen von zehn Millionen Euro, wie es in Schätzungen heißt.
Diese Zahlen zeichnen ein klareres Bild davon, was die Insel erwartet. Vermutungen fußen auf Besuchen ähnlicher Flugzeugträger in der Vergangenheit, wie der USS Harry S. Truman 2022. Damals gab jedes Besatzungsmitglied zwischen 200 und 400 Euro aus – für Ausflüge, den Kauf von Sportartikeln und Kleidung, Taxis, Busse und Mietwagen.
Damals entschieden sich die Soldat:innen für Aufenthalte in Palmanova und Magaluf und anderen touristischen Regionen. Statt in ihren Kojen schliefen sie in Hotels, bevorzugt in Vier- und Fünf-Sterne-Häusern. Zudem charterten sie täglich 30 Reisebusse, um Ausflüge und Führungen nach Deià, Valldemossa, Sóller und Port d’Andratx zu unternehmen. Auch Wander- und Radtouren im Norden der Insel waren drin.
Geopolitische Spannung als Grund?
Prognosen gehen diesen Oktober von einer Wiederholung aus. Für Tourist:innen könnte es also erstmal die ein oder andere Uniform zu sehen geben. Die Kapazitäten vieler Angebote auf der Insel könnten erstmal deutlich knapper ausfallen, gerade bei englischsprachigen Führungen. Für die Geschäfte vor Ort bedeutet die Ankunft des Flugzeugträgers wohl Rekordumsätze.
Doch wozu überhaupt der Trip nach Mallorca? Angesichts geopolitischer Spannungen, sei es mit Russland oder der Lage im Nahen Osten, zeigt die USA offenbar Präsenz. Gerade seit dem Eindringen russischer Drohnen in den Nato-Luftraum schrillen die Alarmglocken. Eine direkte Sicherheitsfunktion, geschweige denn eine direkte militärische Konfrontation, scheint eher unwahrscheinlich. Eine Machtdemonstration dagegen eher.