Der Sommer ist in Deutschland seit jeher Reisezeit. Viele achten bei der Urlaubsplanung Anfang des Jahres darauf, ihre freien Tage in die warmen Monate zu legen. Kein Wunder, schließlich will man das gute Wetter ja genießen – und nicht bloß neidisch aus dem Bürofenster zuschauen.
Mit den Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie haben viele Menschen Urlaub in Deutschland für sich entdeckt. So waren die Strände an Nord- und Ostsee in den vergangenen Jahren stark überlaufen und auch Mittelgebirge wie der Harz oder die Sächsische Schweiz haben viele neue Fans gewonnen.
Vom Wachstum des innerdeutschen Tourismus hat auch der Zugverkehr profitiert. Durch das 9-Euro-Ticket sind im vergangenen Sommer viele Reisenden zumindest zeitweise auf die Schiene gewechselt, vom Deutschlandticket erhoffen sich Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft einen ähnlichen Effekt.
Während der Nahverkehr durch die Ticketaktionen der Regierung für viele Menschen günstiger wird, ist das beim Fernverkehr nicht der Fall. Reisen mit ICE und Co. sind nämlich vom Deutschlandticket ausgenommen, beim 9-Euro-Ticket war es genauso.
Zusätzlich zu den Preiserhöhungen, die die Deutsche Bahn Ende vergangenen Jahres umgesetzt hat, kommen jetzt noch weitere Mehrkosten auf Reisende zu.
Wer bei den Fernverkehrstickets der Deutschen Bahn in der 1. Klasse zum Super-Sparpreis oder Sparpreis bucht, erhält keinen kostenlosen Sitzplatz mehr. Einen solchen muss man stattdessen für 5,90 Euro dazu buchen. Die Änderungen gelten ab Sonntag, den 11. Juni.
Auch Reservierungen in der 2. Klasse werden teurer. Sie kosten ab Sonntag 40 Cent mehr als bislang, 4,90 Euro also. Die Preise für Familienreservierungen steigen ebenfalls. 80 Cent kommen obendrauf, 9,80 Euro heißt somit der neue Preis.
Ebenso sind Dauerreservierungen von den Änderungen betroffen: Diese fallen künftig ganz weg. Vielfahrer:innen mit Monatskarte oder Bahncard 100 der 2. Klasse konnten sich bisher für regelmäßig genutzte Strecken zum Preis von 41,40 Euro ein Gutscheinheft für 46 Reservierungen kaufen, das dann 31 Tage lang nutzbar war.