Es ist durchaus der Popkultur zu verdanken, dass es viele in die USA zieht. Hollywood leistete wunderbare PR-Arbeit für eine Nation mittels Fokus auf die Schokoladenseiten. Die unzähligen Defizite, etwa die erschreckende Armut oder der omnipräsente Rassismus, finden in Filmen, Serien und Büchern zwar Platz, aber deutlich präsenter ist dann doch die US-Romantik.
Donald Trump schaffte es binnen weniger Wochen, das Fantasma fortzufegen. In den USA mag seine nationalistische Rhetorik ankommen, den Großteil der Welt stößt das aber ab. Immer weniger Menschen wollen in die USA reisen, viel stornieren ihre Flüge.
Um dem Nachfragerückgang entgegenzuwirken, habe einige Airlines ihre Preise gesenkt, darunter nun auch Swiss. Dort ist ein Flug spottbillig. Manche gehen dabei aber leer aus.
Knapp 430 kostet ein USA-Flug mit Swiss. Ein attraktives Angebot im Kampf gegen die mangelnde Nachfrage, die branchenintern die liebevolle Bezeichnung "Trump Slump" bekam.
Zwar hatte die Airline nicht mit Stornierungen zu kämpfen, in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres lief es recht rosig, doch im Spätsommer herrscht eine Schieflage.
"Die Nachfrage von der Schweiz in Richtung USA ist volatil, während die Nachfrage aus den USA in Richtung Schweiz weiterhin gut ist", sagt Finanzchef Dennis Weber laut einem Bericht des Schweizer Magazins "Blick". "Wir beleben den Markt mit attraktiven Angeboten."
Verfügbar sind die Angebote bereits. Rund 550 Euro kostet der Flug von Zürich nach New York. Bis in den Herbst können Interessenten die US-Reise zum Spottpreis buchen. Bei anderen Airlines, so "Blick", sind Flüge sogar für unter 400 Euro buchbar.
Für Swiss ist der Flugverkehr nach Nordamerika eine "Cash Cow", erklärt Weber. Insofern seien Mittel, um den Markt zu beleben, sinnvoll. Dabei helfe auch der starke Kurs der Franken gegenüber dem US-Dollar. "Für USA-Reisende bieten sich Chancen."
Laut "Blick" gehen Frühbucher:innen aber leer aus. Eine Person (mit verändertem Namen) hat offenbar einen Flug für mehr als 1200 Euro gebucht, der nun knapp 700 Euro kostet. "Es ist sehr ärgerlich, dass die Swiss ausgerechnet uns Frühbucher so abstraft", sagt er.
Jetzt ist eine angebotsseitige Stimulation keine schlechte Idee. Mit Blick auf Boykott-Aufrufe für US-Produkte, das teils übergriffige Vorgehen der Sicherheitsbeamt:innen (wir berichteten), aber auch der ohnehin angespannten politischen Lage fraglich, ob die den richtigen Impuls setzt.
Preise allein treiben nicht zwangsläufig zur Kaufentscheidung.