Während in Deutschland das Wetter noch macht, was es will, hat der Sommer auf Mallorca schon längst begonnen. Das Leben auf der beliebten Urlaubsinsel findet wieder draußen statt.
Sobald die Temperaturen in Palmas Ausgeh-Hotspot Santa Catalina steigen, steigt auch die Nachfrage nach Plätzen draußen in der Sonne. Wer keine offizielle Lizenz für eine heißbegehrte Straßenterrasse besitzt, muss kreativ werden.
So spielt sich dort zwischen Aperol und Tapas-Platte ein Kampf um die am besten improvisierte Außenfläche ab – mit Bierkästen, Hockern und Klapptischen. Doch die Anwohner:innen sind verzweifelt.
Das Viertel in Palmas Hauptstadt ist ein ehemaliges Fischerdorf mit mediterranem Charme. Rund um den Mercat de Santa Catalina, einer historischen Markthalle aus dem Jahr 1920, reihen sich authentische Bars und innovative Restaurants aneinander. So wurde es zu einem beliebten Ziel für alle, die Mallorca abseits des Ballermanns erleben wollen.
Auch das hat seine Folgen. Zwischen den wummernden Beats und einem vollen Bürgersteig kämpfen Anwohner:innen seit Jahren gegen die ausufernde, profitgetriebene Gastronomie.
Die neueste Spitze in dem Streit: Wer keine offizielle Lizenz für eine Straßenterrasse besitzt, stellt kurzerhand Bierkästen und Barhocker auf die Gehwege vor der eigenen Tür. Wie die mallorquinische Zeitung "Ultima Hora" berichtet, breitet sich das derzeit als regelrechter DIY-Trend aus.
Der Nachbarschaftsverein "Associació Veïns Barri Cívic" schreibt die Situation auf "X": "Neue Mode in Santa Catalina. Sie haben keine Genehmigung für eine Terrasse, aber jetzt erfinden sie sowas. Improvisierte Sitzgelegenheiten, Bierkisten, Hocker".
"…ist das nicht schick?", fügen sie sarkastisch hinzu.
User:innen loben laut "Mallorca Magazin" den "Einfallsreichtum" der Gastronom:innen, "für das Umgehen städtischer Beschränkungen".
Die "Associació Veïns Barri Cívic" verkündet laut "Mallorca Magazin" die "unrechtmäßige Besetzung des städtischen Raums".
Bisher hat sich Palmas Stadtverwaltung zur Bierkisten-Krise noch nicht öffentlich geäußert. Beobachter:innen gehen jedoch davon aus, dass das Thema in den kommenden Tagen auf den Tisch kommt.
Noch vor Beginn der Hochsaison soll bei einem Treffen zwischen Stadtvertreter:innenn und Bürgerinitiativen über die neuen Entwicklungen gesprochen werden.