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Urlaub an der Nordsee: Paraffin-Klumpen an Stränden angespült

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Auch auf Norderney wurden wieder mysteriöse Klumpen gesichtet. (Archivbild) Bild: imago images / imagebroker
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Urlaub: Mysteriöse Klumpen an Nordsee-Stränden angespült

Immer wieder finden Spaziergänger:innen am Strand ungewöhnliche Objekte. Aktuell sorgen einige weiße Klumpen an der Nordsee für Aufsehen. Expert:innen haben ein Schiff als Ursache im Verdacht.
15.07.2025, 14:5915.07.2025, 14:59
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So manche Fensterbank ist in Deutschland gefüllt mit einer Reihe an Mitbringseln aus den vergangenen Strandurlauben. Dort reiht sich die Muschel aus Gran Canaria an den Hühnergott aus Norderney, daneben liegt ein Andenken an die Reise an die Westküste der USA.

Auch wenn man solche Fundstücke zumindest aus dem Ausland eigentlich gar nicht immer so einfach einführen darf, ist das stundenlange Flanieren an der Küste ein echtes Hobby für Groß und Klein. Doch immer häufiger gibt es in diesem Zusammenhang Berichte über mysteriöse Entdeckungen im Sand.

Ostfriesland kämpft gegen weiße Klumpen am Strand

So wurden auf den ostfriesischen Inseln Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge und Juist kürzlich erneut eine Reihe weißer Klumpen am Ufer gefunden. Auf Langeoog haben sich diese laut einem Bericht des NDR insgesamt auf einer Länge von sieben Kilometern und einer Breite von zehn Metern ausgebreitet.

Demnach seien die Reinigungsarbeiten auf der Insel bereits durch, am Dienstag wurde das entsprechende Fahrzeug nach Spiekeroog gebracht.

Die Klumpen haben laut "buten und binnen" einen Durchmesser von zwei bis vier Zentimetern und sind damit im Sand relativ gut erkennbar. Die örtliche Wasserschutzpolizei geht davon aus, dass es sich dabei um Paraffinreste handeln könnte, die durch ein Schiff ins Meer gelangt sind.

Polizei warnt vor Paraffinresten – für Tiere droht Lebensgefahr

Der Stoff, den man unter anderem aus Kerzen kennt, wird vor allem ins Meer eingeleitet, wenn Tankschiffe entsprechender Reste ablassen. Sobald Paraffinwachse mit Wasser in Berührung kommen, erstarren sie und treiben anschließend an der Oberfläche.

Zwar sind die Kügelchen damit für den Menschen nicht weiter gefährlich. Die betroffenen Strände bleiben daher auch weiterhin geöffnet.

Die Polizei rät trotzdem davon ab, mit den Paraffinresten in Berührung zu kommen. Im Zweifel könnten andere chemische Substanzen sich daran festgesetzt haben.

Für Tiere hingegen ist Paraffin durchaus problematisch. Vögel und Fische können die Klumpen mit Nahrung verwechseln und dadurch Verstopfungen bekommen. Bleiben die Reste im Gefieder von Vögeln hängen, kann da für diese ebenfalls lebensgefährlich werden.

Eigentlich sind alle Schiffe in der Nordsee dazu verpflichtet, ihre Tanks nach der Entladung an Land zu reinigen. Aktuell prüfen die Behörden, ob die Paraffin-Klumpen von einem schwedischen Schiff stammen könnten, das möglicherweise illegale Stoffe ins Meer geleitet hat.

Bereits im Mai wurden auf Norderney, Borkum und Juist entsprechende Klumpen entdeckt. Aktuell wiederum bleiben zumindest Norderney, Borkum und Baltrum klumpenfrei.

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