
Will sicher niemand in den eigenen vier Wänden finden: Papierfischchen kommen mit der Post.Bild: imago / Pond5 Images
Weihnachten
Die Vorweihnachtszeit ist traditionell die Hochsaison des Onlinehandels. Millionen von Paketen werden tagtäglich kreuz und quer durch Deutschland verschickt, um rechtzeitig unter dem Weihnachtsbaum zu landen. Doch inmitten von Geschenken und Kartonagen verstecken sich mitunter ungebetene Gäste: Papierfischchen.
Diese winzigen Insekten reisen als blinde Passagiere mit und können in den eigenen vier Wänden großen Schaden anrichten. Was genau steckt dahinter, und wie kann man sich vor ihnen schützen?
Vorsicht bei der Weihnachtspost: Ungeziefer im Karton
Papierfischchen – im Fachjargon Ctenolepisma longicaudata genannt – sind äußerlich mit den bekannteren Silberfischchen verwandt, jedoch etwas größer. Sie erreichen eine Länge von bis zu 18 Millimetern, während Silberfischchen nur etwa 12 Millimeter groß werden.
Lebensraum finden sie an Orten, an denen sie auch Nahrung und Versteckmöglichkeiten finden – und genau das bietet ein Versandpaket in Hülle und Fülle. Papier, Karton, Klebstoffe und andere organische Materialien sind für die kleinen Schädlinge eine regelrechte Festtafel.
Besonders heimtückisch: Papierfischchen sind wahre Überlebenskünstler. Sie können bis zu 300 Tage ohne Nahrung auskommen und überstehen so problemlos die Reise in einem Karton quer durch die Bundesrepublik. Einmal in der Wohnung ist kaum ein Papierartikel vor ihnen sicher.
Dokumente, Fotos und sogar wertvolle Bücher können ihnen zum Opfer fallen. Die Insekten fressen sich durch das Material und hinterlassen kleine Fraßspuren und Löcher, die oft erst zu spät entdeckt werden.
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Wie also lassen sich Papierfischchen verhindern oder eindämmen? Die Insektenforscherin und Agrarsachverständige Antje Reinhardt empfiehlt im Interview mit "R+V Versicherung" besondere Vorsicht beim Auspacken von Paketen.
Sie rät dazu, die Pakete auf einem hellen Untergrund zu öffnen, da das unappetitliche Ungeziefer dort leichter zu erkennen ist. Anschließend sollte der Karton umgehend nach draußen in die Papiertonne gebracht werden. So verringert sich das Risiko, dass die ungebetenen Gäste ins Haus gelangen, schreibt "rtl.de".
Was tun gegen Papierfischchen? Das wirkt gegen die Schädlinge
Doch was tun, wenn sich die Papierfischchen bereits in der Wohnung eingenistet haben? Eine mögliche Maßnahme ist der Einsatz von doppelseitigem Klebeband, das an strategischen Stellen wie Türschwellen oder Regalbeinen angebracht wird. Die Insekten bleiben daran haften, allerdings muss das Klebeband regelmäßig erneuert werden, da es mit der Zeit seine Klebewirkung verliert.
Darüber hinaus gibt es vorbeugende Maßnahmen, um Papierfischchen langfristig fernzuhalten. Luftdichte Kunststoffboxen eignen sich ideal, um wichtige Dokumente, Fotos oder Bücher sicher aufzubewahren. Auch Metallregale bieten Schutz, denn Papierfischchen können glatte Oberflächen nicht erklimmen. Wichtig dabei: Das Regal sollte nicht direkt an der Wand stehen, da die Insekten sonst über Tapeten und Wände darauf klettern könnten.
Ein Trost für all jene, die Papierfischchen bereits in der Wohnung entdeckt haben: Auch wenn die Tiere unangenehm und schädlich für Papierprodukte sind, sind sie für den Menschen vollkommen ungefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten und stellen keine Gefahr für die Gesundheit dar.
Wer in der Vorweihnachtszeit Geschenke und Pakete erhält, sollte achtsam sein und auf Anzeichen von Papierfischchen achten. Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich die kleinen Plagegeister erkennen und fernhalten.
Denn auch wenn sie keine Bedrohung für uns Menschen sind, können sie doch erhebliche Schäden an wertvollen Erinnerungsstücken und Dokumenten anrichten. Ein wachsames Auge und die richtige Lagerung sind der beste Schutz vor diesen unliebsamen blinden Passagieren.
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