Nike, Adidas, Reebok, Puma, Fila – die großen Marken der Sneaker-Industrie haben was Nachhaltigkeit betrifft nicht gerade einen guten Ruf, und das zu Recht. Neben schlechten Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern sorgen auch die verwendeten Materialien für Verärgerung bei Klima- und Tierfreund:innen, denn die Schuhe bestehen oft aus Leder, Plastik und erdölbasiertem Gummi. Nachhaltigkeit? Fehlanzeige.
In den letzten Jahren haben sich viele kleinere Bio-Marken rund um vegane, nachhaltige und fair produzierte Sneaker etabliert – und die großen Marken springen auf diesen Zug auf. Als Adidas Ende 2015 auf der Weltklimakonferenz in Paris seinen Turnschuh aus Ozeanplastik vorstellte, war das nur der Anfang: Der Fokus liegt heute auf recycelten Materialien, das schlechte Image wird zunehmend aufpoliert.
Der Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit soll jetzt von Adidas-Tochtergesellschaft Reebok kommen: Ein Sneaker, der aus rein pflanzlichen Stoffen besteht. Mit dabei: Ein Obermaterial aus Eukalyptusfasern, eine Einlegesohle aus geruchshemmendem Algenschaum, eine Zwischensohle aus Rizinussamen und eine Laufsohle aus Kautschuk – 100 Prozent nachhaltig. Seit Oktober ist das Modell "Forever Floatride Grow" erhältlich.
Reeboks Öko-Schuh soll nicht das Ende der vermeintlichen Nachhaltigkeits-Wende markieren. Auch in Zukunft will das Unternehmen auf nachhaltige Materialien bauen und hat es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frischpolyester bei seinen Materialmixen zu reduzieren und bis 2024 komplett zu eliminieren.
(sb)