Die Klimakrise hat unsere Gesellschaft fest im Griff: Weltweit erleben wir immer mehr Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und Hungersnöte, die Menschen in ihrer Existenz bedrohen.
Klimaaktivist:innen von Organisationen wie Fridays For Future oder der Letzten Generation machen seit Jahren darauf aufmerksam: Um die Klimakatastrophe abzuwenden, müssten wir massive Änderungen an unserer Lebensweise vornehmen.
Auch wenn sich mittlerweile viele Menschen ihren Aktionen angeschlossen haben – die größte Klimaschutzaktion findet zu Hause statt: die Earth Hour. Wir erklären alles rund um die diesjährige Aktion.
Die Earth Hour gibt es bereits seit 2007 und fand erstmals in der australischen Großstadt Sydney statt. Veranstalterin ist die internationale Natur- und Umweltschutzorganisation WWF.
Mehr als 2,2 Millionen Haushalte in Australien nahmen damals am 31. März an der ersten Earth Hour teil, indem sie zu Hause für eine Stunde das Licht ausschalteten.
Dabei geht es nicht darum, Energie zu sparen. Viel mehr soll die Earth Hour ein Zeichen für den Klimaschutz setzen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen.
Seitdem nehmen Menschen in Haushalten und Unternehmen überall auf der Welt jedes Jahr an der Aktion teil. Laut WWF beteiligten sich 2023 Menschen aus 190 Ländern.
In Deutschland findet die Aktion in diesem Jahr am Samstag, 23. März, statt. Um genau 20.30 Uhr heißt es dann: Lichter aus.
2023 seien im Rahmen der Klimaschutzaktion des WWF zudem 410.000 Stunden in die "Hour Bank" eingezahlt worden, wie die Organisation berichtet. Die eingezahlten Stunden kommen durch umweltfreundliche Aktivitäten wie Bäume pflanzen, Müll sammeln oder Energiesparen zustande.
Bedenken zur Earth Hour räumt der WWF aus dem Weg. So gebe es immer wieder Sorgen von Menschen, dass durch die weltweit zeitgleich stattfindende Aktion die Stromnetze zusammenbrechen könnten.
Diese Sorge sei aber unbegründet. "Dass die Stromnetze zusammenbrechen, ist schon deshalb unwahrscheinlich, da selbst bei vielen Millionen Teilnehmer:innen der Rückgang des Stromverbrauchs relativ gering ist", schreibt die Organisation.
Auch verbrauche das Wiederanschalten der Beleuchtung nicht extrem viel Energie, wie es teils behauptet würde. "Vor langer Zeit haben alte Leuchtstoffröhren beim Anschalten so viel Energie verbraucht wie 30 Minuten kontinuierlicher Betrieb. Moderne Leuchtmittel haben diesen Effekt nicht."
Die Erklärung: Leuchtstoffröhren verfügen über einen sogenannten "Starter". Beim Anschalten und Aufflackern des Lichts könne dieser zwar die fünffache Energiemenge aufnehmen – das gehe aber sehr schnell. "Schon durch eine Sekunde Dunkelheit wird dieser Zusatzverbrauch wieder eingespart", so der WWF. "Wer das Licht abschaltet, spart Strom."