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SUV-Parkgebühren: Das denkt Deutschland über eine Erhöhung

Viel Platz im Auto benötigt auch viel Parkplatz: SUV-Fahrer:innen haben einen schlechten Ruf.
Viel Platz im Auto benötigt auch viel Parkplatz: SUV-Fahrer:innen haben einen schlechten Ruf. Bild: imago images / Dirk Sattler
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Höhere Parkgebühren für SUVs? Junge Deutsche überraschen bei Umfrage

20.02.2024, 15:48
Mehr «Nachhaltigkeit»

Wer 2023 noch mit dem Auto in die Innenstadt fährt, braucht gute Nerven. Dort erwarten Autofahrer:innen nicht nur kilometerlangem Staus, sondern auch die anstrengende Suche nach einem freien Parkplatz. Denn es gibt immer mehr Autos in Deutschland – und sie werden immer größer. Vor allem die beliebten SUVs sind nicht nur wahre Umweltschleudern, sondern verstopfen auch jeden Parkplatz.

Die französische Hauptstadt Paris will das nicht länger akzeptieren, sondern dagegen vorgehen. Bei einer Bürgerbefragung sprachen sich im Februar 54,5 Prozent der Franzosen und Französinnen dafür aus, die Parkgebühr für SUVs zu erhöhen. Diese müssen in der Innenstadt nun satte 18 Euro pro Stunde Parkgebühr statt sechs Euro zahlen – also das dreifache. In den Außenbezirken zahlen SUV-Besitzer:innen ebenfalls mehr, nämlich zwölf Euro.

Umso größer die Autos werden, umso weniger Platz gibt es in den Innenstädten.
Umso größer die Autos werden, umso weniger Platz gibt es in den Innenstädten. bild: imago images / Pond5 Images

Dieser Vorstoß fand auch in Deutschland Anklang: Der Oberbürgermeister Hannovers sprach sich bereits öffentlich für ein ähnliches Gesetz für SUVs aus, um den öffentlichen Raum zu entlasten. Doch wie fände die deutsche Bevölkerung, die weltweit für ihre Autoliebe bekannt ist, so ein SUV-Gesetz?

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Im Auftrag von watson hat das Meinungsforschungsinstitut Civey eine Umfrage durchgeführt und gefragt: Sollten für große Geländewagen höhere Parkgebühren anfallen? Und vor allem: Würde diese Erhöhung die Kaufentscheidung für einen SUV beeinflussen?

SUV-Kauf trotz hoher Parkgebühren? Hier scheiden sich die Geister

Die Deutschen sind sich in der Frage, ob höhere Parkgebühren für Geländewagen (SUVs) anfallen sollten, uneins. Eine knappe Hälfte (48 Prozent) lehnt eine höhere Parkgebühr ab, ebenfalls fast eine Hälfte (45 Prozent), aber minimal weniger, befürworten eine höhere Parkgebühr. Sieben Prozent sind unentschieden.

Besonders jüngere zwischen 18 und 29 Jahren (62 Prozent) sind aber gegen eine solche Gebühr. Dies ist insofern überraschend, als sich gerade die jüngere Generation sehr für das Klima engagiert und Geländewagen sehr viel CO₂ ausstoßen.

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Die Antwort auf die Frage unterscheidet sich auch zwischen Haushalten mit oder ohne Kindern nur minimal. So sind Personen mit Kindern im Haushalt mit 43 Prozent nur etwas häufiger gegen ein Anfallen solcher Gebühren, als Personen ohne Kinder im Haushalt (46 Prozent). Jedoch ist zu beachten, dass bei dieser Frage der Unterschied (4 Prozent) ähnlich dem statistischen Fehler (4,5 Prozent) ausfällt. Deshalb ist dieses Ergebnis nicht ganz so aussagekräftig.

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Hat die Parkgebühr Einfluss auf eine Kaufentscheidung?

Bei der Frage, ob höhere Parkgebühren für SUVs eine hypothetische Kaufentscheidung für ein solches Modell negativ beeinflussen würden, gab ein knappes Drittel (31 Prozent) der Deutschen an, in diesem Fall vom Kauf eines großen Geländewagens abzusehen. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) allerdings gibt an, dass höhere Parkgebühren sie nicht vom Kauf abhalten würden. Zwölf Prozent sind unentschieden.

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Unterschiedet man bei dieser Frage nach dem Alter der Befragten, ergibt sich: Jüngere Personen zwischen 18 und 29 Jahren würde die Parkgebühr am wenigsten davon abhalten, einen großen Geländewagen zu kaufen. Am ehesten würden die 30- bis 39-Jährigen ihre Kaufentscheidung noch überdenken. 34 Prozent gaben hier an, von der Kaufentscheidung abzusehen, wenn es höhere Parkgebühren für SUVs gäbe.

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Personen mit Kindern im Haushalt (62 Prozent) würden etwas seltener davon absehen einen großen Geländewagen zu kaufen, als Personen ohne Kinder im Haushalt (55 Prozent). Dies könnte daran liegen, dass Familien SUVs weniger als Statussymbole kaufen, sondern weil sie zwangsläufig mehr Plätze und daher größere Autos benötigen.

Hier liegt der Unterschied der beiden Gruppen bei sieben Prozent, was etwas mehr als der statistische Fehler von 4,5 Prozent ist, daher ist die Tendenz besser zu erkennen.

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Civey hat für Watson vom 13.02. bis 15.02.2024 online rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis).

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