Zieht Lego hier wirklich alle Register in Sachen Nachhaltigkeit?Bild: imago images/Arnulf Hettrich
Familie & Freunde
Lego bietet Kindern und Erwachsenen schon seit Jahrzehnten die Möglichkeit, (Modellbau-)Träume wahr werden zu lassen. Das große Manko des Spielzeugherstellers in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit in Großbuchstaben geschrieben wird, ist offensichtlich: Lego-Bausteine sind aus Plastik.
Die bunten Bausteine sollen jetzt nachhaltig werden. Lego-Vizepräsident Tim Brooks, beim Klötzchengieser zuständig für unternehmerische Verantwortung, richtet sich dabei nach dem Leitmotiv des Konzerns. Das Wort Lego kommt von dem dänischen Sprichwort "Leg Godt" – zu deutsch "Spiele bedacht".
Allerdings versucht Brooks hier, nicht nur der Klimakrise entgegenzuwirken. Die Entscheidung hat auch ökonomische Gründe.
Eine amerikanische Studie über Spielzeughersteller zeigte nämlich, dass sich Käufer an Weihnachten zu 47 Prozent gegen den Kauf eines Geschenkes entscheiden würden, wenn es umweltschädlich ist. Nicht gut für Lego, dessen Spielzeug ausschließlich aus dem derzeit nicht gut in Grünen-Kurs stehenden Plastik besteht.
Nachhaltig heißt auch wiederverwenden
Als Reaktion auf die Wünsche der Käufer will Lego nicht komplett auf Plastik verzichten. Stattdessen soll der eigene Plastik-Abfall sinnvoll genutzt werden, denn die Firma möchte bis 2030 komplett nachhaltig agieren. Die Zwischenetappe liegt bei 2025, bis dahin möchten die Dänen mit ausschließlich recycelten oder wiederverwendbaren Materialien arbeiten. Bereits seit 2017 nutzt das Unternehmen laut eigenen Angaben nur erneuerbare Energien.
Vizepräsident Brooks sagte:
"Wir wollten nicht, dass ihr es merkt."
... wenn Lego nachhaltige Bausteine verwendet.
Zudem wird Lego in den kommenden Jahren an der Entwicklung von Bio-Plastik arbeiten, das außerdem den hohen Anforderungen entspricht. Die Bausteine müssen extrem widerstandsfähig, kompatibel mit alten Teilen, farbecht und haftfähig bleiben.
Einige Legos sind schon aus "Bio-Plastik"
Lustigerweise sind gerade die Bäume, Büsche und Blätter in den neueren Lego-Sets meistens aus Zuckerrohr-basierten Polyethylen. Die machen an der Gesamtheit der Baustein-Vielfalt aber nur 2 Prozent aus.
Das Gute an den Spielzeugen ist: Sie werden sehr selten weggeworfen. Nach Aussagen von Lego, behalten 96 Prozent der Käufer ihre Lego-Sets oder geben sie weiter. Lego animiert außerdem dazu, die Steine jüngeren Generationen zu vermachen.
Schon seit 2014 will Lego seinen CO2-Ausstoß in Partnerschaft mit WWF verringern. Verpackungen sollen weniger Plastik-Verpackungen enthalten und allgemein verkleinert werden, um das Transport-Volumen zu verringern.
Legos Partner WWF-Dänemark sagte: "Sie haben Klimaeinsparungen gemacht und sich auf Windkraft umgestellt, jetzt forschen sie an Alternativen zu ihrem Plastik."
Antidia Citores, Sprecherin des Surfrider-Umweltverbandes sieht das kritischer:
"Ein Plastik gegen ein anderes auszutauschen ist keine Revolution, nicht in Sachen Verschmutzung oder CO2 Emissionen."
(joey)
Wie seht ihr das? Kann man die Maßnahmen von Lego wirklich als nachhaltig bezeichnen? Schreibt es in die Kommentare!
Bei vielen heißt es jetzt wieder: Kürbiszeit. Die großen, leuchtend orangefarbenen Früchte sind der Inbegriff für den Herbst und den Oktober. Kurz vor Halloween am 31. des Monats leuchten auch wieder Kürbisse mit geschnitzten Gesichtern vor einigen Haustüren.