Wir kennen es alle: Man sucht sich im Möbelhaus, im Baumarkt oder beim Floristen eine tolle Pflanze aus, die angeblich "pflegeleicht" ist – und schon nach ein paar Wochen geht sie ein: Die Blätter werden gelb, die Erde bekommt einen Schimmelrand und kleine Fliegen besetzen die Pflanze.
Wenn du einfach keinen grünen Daumen hast, aber am trotzdem am liebsten im Dschungel wohnen willst, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Es gibt eine Lösung – denn Zimmerpflanzen können auch in Wasser kultiviert werden, ganz ohne Erde.
Das zumindest zeigt ein neuer Tiktok-Trend.
Die Vorteile der Pflanzenzucht im Wasser liegen auf der Hand: Es kann nicht zum Schädlingsbefall kommen, es gibt keine schimmlige Erde und deine Pflanzen haben garantiert nie zu wenig Wasser.
Aber wie funktioniert das Ganze?
Vorab muss festgehalten werden, dass nicht alle Pflanzen für die Kultivierung in Wasser geeignet sind. Solche, die empfindlich auf Staunässe reagieren, können beispielsweise nicht in Wasser gezogen werden.
Dem MDR zufolge sind vor allem junge Grünpflanzen mit kräftigem Wurzelwerk als "Water Plants" geeignet. Beispielsweise sogenannte Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Das sind Pflanzen aus tropischen Regionen, die ohne Erdkontakt auf Bäumen wachsen können und Feuchtigkeit gut vertragen.
Diese Pflanzenarten eignen sich für die Hydrokultur:
Am besten glänzen können deine Pflanzen in Glasgefäßen. Denn so sieht man ihre Wurzeln – und außerdem erkennt man auf Anhieb, wann das Wasser gewechselt werden muss. Dann wird es nämlich trüb oder verfärbt sich leicht gelblich.
Wichtig: Die Pflanzen müssen ausreichend Platz haben und sollten stabil und aufrecht im Glas stehen können, wähle also ein passendes Gefäß dafür aus. Achte außerdem darauf, dass die grünen Teile der Pflanze nicht im Wasser stehen.
Die Water Plants stellst du am besten nicht in die direkte Sonne, denn zu viel Licht und Wärme fördern die Algenbildung im Glas. Dazu kommt noch, dass die Wurzeln bei zu viel Sonne verbrennen können. Ein halbschattiger, kühler Ort ist der ideale Platz für die Pflanzen.
Übrigens genügt deinen Wasserpflanzen in der Regel Leitungswasser. Ist das Wasser in deiner Region allerdings besonders kalkhaltig, nimmst du besser Mineralwasser.
Da deine Pflanzen auch Nährstoffe brauchen, solltest du flüssigen Dünger in das Wasser geben. Die Blätter der Pflanzen zeigen dir, ob du mehr oder weniger Nährstoffe hinzugeben musst. Sind sie blau-grün, hast du die Pflanze überdüngt. Gib also zunächst lediglich einen Tropfen flüssigen Grünpflanzen-Dünger zu deiner Pflanze – und zwar immer dann, wenn du das Wasser auswechselst.
Ein letzter Hinweis: Deine Pflanzen können im Wasser zwar gut überleben, sie wachsen allerdings nicht besonders stark. Diese Art der Aufzucht bietet sich also vor allem dann an, wenn du wenig Platz hast, oder nicht willst, dass deine Pflanzen ewig weiterwachsen.