Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem. Allein in den USA werden jedes Jahr mehr als 31 Millionen Tonnen Nahrung in den Müll geworfen – das sind etwa 40 Prozent der landesweit hergestellten Lebensmittel. Das ist nicht nur ein Umweltverbrechen, sondern verursacht auch Kosten in Milliardenhöhe. Für die Tonne. Um das zu verhindern, gehen einige Hersteller und Geschäfte nun gegen dieses Problem vor.
Die Eisdielenkette Salt&Straw aus dem US-Bundesstaat Oregon verkauft zum Beispiel Eiscreme, die aus Lebensmittelresten hergestellt wurde. Dem "RND" zufolge wurden in der Sorte Zitronencreme etwa Molkereste aus der Joghurtproduktion verwertet, die Sorte Schoko-Gerstenmilch enthält Abfallstoffe von Bierbrauern und im Stracciatella-Eis befindet sich Kakaopulpe, die bei der Herstellung von Schokolade übrig bleiben und keine andere Verwendung finden.
Tyler Malek, der Inhaber von Salt&Straw, ist nicht der einzige, der sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Upcycling wird in der Lebensmittelbranche immer beliebter. Das liegt beispielsweise daran, dass Konsument:innen mehr Wert auf die Umwelt- und Klimabilanz ihrer Lebensmittel legen.
Auch in Backmischungen und Veggiechips werden mittlerweile Lebensmittel verwendet, die früher einfach in der Tonne gelandet wären. Zum Beispielsweise Obst und Gemüse, das in seiner Form und Farbe von der Norm abweicht. Durch die Verwertung in Backmischungen oder Chips kann das Obst und Gemüse, das es ansonsten nicht in den Supermarkt geschafft hätte, vollständig verwertet werden.
Von der Upcycled Food Association erhalten Produkte, die upgecycelte Zutaten enthalten, ein Siegel. Es soll Verbraucher:innen bei der Orientierung helfen. Nach Angaben der Organisation waren noch im Jahr 2021 nur etwa 30 Produkte zertifiziert – mittlerweile sind es schon etwa 450 Produkte.
Auch die Produkte des im kalifornischen Oakland ansässigen Unternehmens Renewal Mill tragen das Siegel. Das Unternehmen verwertet Sojapulpe, das Fruchtfleisch, das bei der Herstellung von Sojamilch übrig bleibt und macht daraus Mehl.
"Wir verarbeiten dies zu einem ballaststoffreichen glutenfreien Mehl namens Okara-Mehl", sagt Caroline Cotto, Mitgründerin des Unternehmens gegenüber dem "RND". "Und dann verwenden wir dieses Mehl, um Dinge wie Backmischungen und verzehrfertige Kekse herzustellen."
Das glutenfreie Mehl wird sogar in Tyler Maleks Eisdiele eingesetzt. Daraus wird die neue Sorte Salted Caramel & Okara Cupcakes gefertigt.