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Gute Nachrichten: Statt Müll – Austernschalen werden zu Baustoff recycelt

Oysters on stone plate with ice and lemon
Die Entdeckung der Auster als Delikatesse hat viele Probleme mit sich gebracht.Bild: getty images / Lisovskaya
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Austern-Recycling: Aus Schalen wird Peeling, Vogelfutter oder Baustoff

15.01.2023, 11:57
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Austern sind ein beliebtes Festtagesessen in Frankreich. Jedoch hat der enorme Verzehr der Meeresfrüchte einen großen Nachteil: Um der großen Abfallmenge, die das Essen von Austern verursacht, zu begegnen, verwertet ein Unternehmen die Schalen der gegessenen Schalen weiter.

In der westfranzösischen Hafenstadt La Rochelle landen die leeren Schalen auf dem Wertstoffhof. In extra für Muschelschalen gekennzeichneten Behältern werden sie gesammelt und zu Verwertung an das Unternehmen "Ovive" gegeben.

Hühnerfutter aus Austernschalen

Besonders nach den Feiertagen an Weihnachten und Silvester häufen sich die Muschelschalen auf dem Werkstoffhof von La Rochelle. Die Mitarbeitenden von "Ovive" trocknen die Schalen zunächst und verarbeiten sie dann weiter. Stark zerkleinert entsteht aus den Schalen im Anschluss zum Beispiel Ergänzungsfutter für Hühner.

heap of oyster shells at the seaside
Der Verzehr von Austern liefert eine Menge leere Austernschalen und somit Abfall.Bild: getty images / vovashevchuk

Außerdem werden die zerkleinerten Muschelschalen zur Reduzierung von Plastik als Material für andere Produkte wie beispielsweise einem Messergriff verwendet. Auch beim Straßenbau findet der "Muschelmüll" Anwendung. Zum Ausbessern von Asphaltstraßen werden die zerkleinerten Muscheln einfach beigemischt.

Auch in der Kosmetik kann man die Muschelschalen nutzen. Sie werden Peelings beigemengt und sorgen so für eine weiche Haut.

Austernfischerei und kommerzielle Zucht

Ursprünglich wurden Austern in Gezeitenzonen gesammelt, mit Schleppnetzen gefischt oder in tieferen Gewässern von Tauchern geborgen. Inzwischen sind die Bestände jedoch stark zurückgegangen oder komplett erschöpft, Gründe dafür sind Umweltverschmutzung und Überfischung.

Der Großteil der Austern stammt aus Aquakulturen. Zum Züchten von Austern gibt es verschiedene Methoden: Sie werden entweder in Netzen an Gerüsten in der Gezeitenzone platziert, in Säcken, an Platten oder in Käfigen an Langleinen befestigt oder direkt am Grund des Meeres platziert.

Strenge Richtlinien für die Zucht

Austern sind im Ökosystem Meer sogenannte "Filtrierer", sie entfernen Algen und überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser. Bei zu dichter Besiedlung von Austernkulturen besteht die Gefahr, dass die Muscheln zu viele Nährstoffe aus dem Meer entfernen. Wenn sich Zuchtaustern in einer Gegend ausbreiten, kann dies Einfluss auf die Artenvielfalt, Gemeinschaftsstruktur und einige Ökosystemprozesse haben. Deshalb müssen Zuchtbetriebe strenge Richtlinien einhalten.

Expertenrat: Verkehrssektor verfehlt Klimaziel zum dritten Mal in Folge

Der Verkehrsbereich hat nach Angaben des unabhängigen Expertenrats für Klimafragen auch 2023 deutlich mehr Abgase verursacht als gesetzlich erlaubt. Statt der erlaubten 133 Millionen Tonnen CO₂ seien im Verkehr im vergangenen Jahr 146 Millionen Tonnen Treibhausgase entstanden, schreiben die Fachleute in ihrem am Montag in Berlin veröffentlichten Prüfbericht zu im März vorgestellten Daten des Umweltbundesamts (UBA). Damit verfehlt der Verkehrssektor sein Klimaziel das dritte Jahr in Folge.

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