Die Weltnaturschutzunion IUCN hat bekannt gegeben, dass es vier kommerziell gefischten Thunfischarten besser geht als noch vor ein paar Jahren. Als Grund dafür, warum sich der Thunfisch so gut erholt hat, nennen die Naturschützerinnen und Naturschützer, dass viele Länder nachhaltigere Fangquoten durchsetzen und die illegale Fischerei erfolgreich bekämpfen.
Die IUCN erstellt seit 1962 die sogenannte Rote Liste. Diese misst, wie viele Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Die neueste Aktualisierung der Liste wurde jetzt auf dem IUCN-Weltnaturschutzkongress in Marseille veröffentlicht.
Der Atlantische Blauflossen-Thunfisch (Thunnus thynnus) wurde von "vom Aussterben bedroht" zu "am wenigsten gefährdet" eingestuft, während der Südliche Blauflossen-Thunfisch (Thunnus maccoyii) von "vom Aussterben bedroht" zu "gefährdet" wechselte. Sowohl der Weißer Thun (Thunnus alalunga) als auch der Gelbflossenthun (Thunnus albacares) wechselten von "fast bedroht" in "am wenigsten besorgniserregend".
Dr. Bruce B. Collette, Vorsitzender der IUCN SSC Thun and Billfish Specialist Group, sagt in einer Pressemitteilung der IUCN:
Die freudige Entwicklung der Thunfischpopulation ist vor allem deshalb so bedeutsam, weil aktuell das Leben im Meer unter wachsendem Druck steht. Beispielsweise sind 37 Prozent der Haie und Rochen der Welt hauptsächlich aufgrund von Überfischung vom Aussterben bedroht.
Insgesamt sind laut Weltnaturschutzunion so viele Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht wie nie zuvor. Darunter zum Beispiel der Komodowaran. Die größte lebende Eidechse der Welt wird zunehmend durch die Auswirkungen des Klimawandels bedroht. Es wird erwartet, dass die steigende globale Temperatur und der daraus folgende Meeresspiegel den geeigneten Lebensraum des Komodowarans in den nächsten 45 Jahren um mindestens 30 Prozent reduzieren werden.
Die Aktualisierung der Roten Liste lässt allerdings auch positive Tendenzen erkennen, denn sie zeigt deutlich: wenn sich Länder dazu verpflichten, nachhaltig zu handeln, können sich Tierarten erholen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt sollte also in noch mehr Ländern an erster Stelle stehen.
(sb)