Auf immer mehr Dächer in Deutschland werden Solaranlagen gebaut: Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) teilte auf der Grundlage von Daten der Bundesnetzagentur mit, dass im vergangenen Jahr rund 184.000 neue Anlagen mit einer Leistung von 4,9 Gigawatt errichtet wurden. Das war ein Plus der Leistung von fast 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Eigenheimbesitzern verdoppelte sich die Nachfrage demnach fast – hier gab es ein Plus von 99 Prozent.
Ursache für die hohe Nachfrage ist nach BSW-Einschätzung "ein deutlich gestiegenes Umweltbewusstsein, das Streben vieler Verbraucher nach mehr Unabhängigkeit, erheblich gesunkene Solartechnikpreise und ein zunehmender Umstieg auf die Elektromobilität".
"Die Richtung stimmt", sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Für eine Immunisierung gegen den Klimawandel sind wir jedoch weiterhin zu langsam." Der Zubau an Photovoltaikanlagen müsse jetzt um den Faktor zwei bis drei gesteigert werden, forderte Körnig. Nur so könne Deutschland die Klimaschutzziele erreichen und Engpässe bei der Stromversorgung verhindern.
Nach Angaben des BSW stammt jede zehnte im Jahr 2020 in Deutschland erzeugte Kilowattstunde aus Sonnenenergie. Es seien bereits knapp zwei Millionen Solarstromanlagen installiert.
Um das Klima zu schützen, haben Deutschland und Europa sich bis 2050 zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Dazu trat am 1. Januar in Deutschland auch das reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft.
Die Gesetzesnovelle orientiert sich am Ziel, den Ökostrom-Anteil bis 2030 auf 65 Prozent zu steigern. Im vergangenen Jahr lieferten erneuerbare Energien fast die Hälfte des Stroms.
(ftk/dpa/afp)