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Düsseldorf: Europas größte Wasserstofftankstelle eröffnet

26.05.2025, Nordrhein-Westfalen, D�sseldorf: Mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge stehen an der neuen Wasserstofftankstelle, die die leistungsst�rkste Europas sein soll. Die Tankstelle wird von der  ...
In Düsseldorf ist die leistungsstärkste Wasserstofftankstelle Europas entstanden. Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
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Europas größte Wasserstofftankstelle in Düsseldorf eröffnet

In Düsseldorf verbindet sich Abfall mit Antriebskraft. Aus Müll wird Strom, aus Strom wird Wasserstoff, und der tankt ab sofort Europas größte Wasserstoffflotte auf. Hier entsteht ein lokal geschlossener Energiekreislauf, der vor allem Busse und Lkw auf Kurs Richtung Klimawende bringt.
26.05.2025, 14:3626.05.2025, 14:36
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Wasserstoff hat viele Farben. Blau, türkis, grün. Damit ist nicht das Aussehen des farblosen, gasförmigen Elements gemeint, sondern seine Herstellungsart. Der große Vorteil, den diese Farben mit sich bringen: Wasserstoff kann im Idealfall emissionsfrei erzeugt werden und als Energieträger dienen.

Auf diesem Weg zur ökologischen Verkehrswende hat Düsseldorf nun einen großen Schritt hingelegt. Am Montag wurde dort die größte Wasserstofftankstelle Europas eröffnet. Mit einer Kapazität von zwei bis fünf Tonnen Wasserstoff können täglich mehr als 100 Busse betankt werden, erklärt Frank Fronzke, Geschäftsführer des Betreibers H2 Mobility gegenüber dem WDR.

Düsseldorf möchte bis 2035 klimaneutral sein

Größere Fahrzeuge werden der Hauptabnehmer der neuen Tankstelle sein. Die Düsseldorfer Rheinbahn etwa hat bereits 20 mit Wasserstoff betriebene Busse im Einsatz und zählt zu den primären Kunden. Die Stadt möchte bis 2035 klimaneutral sein – und damit bereits zehn Jahre früher als Gesamtdeutschland.

Neben Bussen haben Müllfahrzeuge und Lkw hier die Möglichkeit zu tanken. Theoretisch wäre das auch für Privatautos möglich, allerdings gibt es davon bislang nicht allzu viele.

Der Wasserstoff, der an der Tankstelle verkauft wird, wird auf dem Gelände der Düsseldorfer Stadtwerke produziert, und zwar mithilfe von Strom aus der nahegelegenen Müllverbrennungsanlage. Von dort wird der Wasserstoff direkt per Pipeline an die Tankstelle geliefert.

Heißt: Bei der Verbrennung von Müll entsteht Wärme, die in Strom umgewandelt wird. Und dieser Strom treibt eine Elektrolyse-Anlage an, in der Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird.

Zwar ist das Modell nicht vollständig emissionsfrei, schließlich verursacht Müllverbrennung CO₂-Emissionen. Der Prozess gilt allerdings als besonders klimafreundlich, weil er auf bereits vorhandene Energiequellen zurückgreift, Abfall sinnvoll verwertet und auf lange Transportwege verzichtet.

Wo Wasserstoff hilft – und wo nicht

Wasserstoff gehört zu den Energieträgern, die für die Energiewende von zentraler Bedeutung sind. Als Zukunftstechnologie spielt sie vor allem dort ihre Stärken aus, wo direkte Elektrifizierung an Grenzen stößt: in der Industrie, im Schwerlastverkehr, im ÖPNV, auf der Schiene sowie perspektivisch in Luft- und Schifffahrt.

Hier punktet Wasserstoff durch seine hohe Energiedichte, kurze Tankzeiten und die Möglichkeit, über große Distanzen klimaneutral unterwegs zu sein. Dort ist er teils alternativlos, um fossile Energien abzulösen.

Anders sieht es bei Alltagsanwendungen aus: Für private Pkw oder zum Heizen von Gebäuden ist Wasserstoff meist ineffizient, teuer und energetisch aufwendig. In den Bereichen sind Batterieautos oder Wärmepumpen die deutlich besseren Lösungen.

Klimakrise: Pinguin-Kot bremst offenbar Erwärmung in der Antarktis
Die Antarktis ist so stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen wie kaum eine andere Weltregion. Die Erwärmung des Südpols schreitet immer weiter voran. Eine neue Studie zeigt nun, dass Pinguine diesen Prozess wohl – zumindest punktuell – verlangsamen.

Wie in vielen anderen Weltregionen ist auch in der Antarktis die Durchschnittstemperatur in den vergangenen Jahren weiter angestiegen. Die Folgen sind immer deutlicher spürbar. Erst im März meldete der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus, dass die Meereisfläche am Südpol im Februar 26 Prozent unter dem Durchschnitt lag.

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