Im polnischen Krakau werden in der Regel 75-80 Tonnen Sand und Streusalz pro Woche eingesetzt, um die Gehwege vor eisiger Glätte zu befreien. Das ist allerdings weder gut für die Umwelt noch für die Schuhe der Bewohner. Die werden nämlich vom grobkörnigen Streusalz zerkratzt. Jetzt wird in einem Park eine nachhaltige Alternative getestet: seit Neuestem bestreut der Winterdienst die Wege mit Kaffeesatz.
Auf die Idee ist das polnische Amt für Stadtgrün durch eine ähnliche Initiative in der Ukraine gekommen. Dort, in der Stadt Lwiw, werden schon seit ein paar Wochen 20 Kilogramm Kaffeesatz auf jeweils 200 Meter Parkwegen verteilt, berichtet der MDR.
Die Bewohner von Lwiw sind begeistert darüber, dass der Kaffeesatz, anders als Streusalz, weder ihre Schuhe noch Tierpfoten angreift. Dazu riecht der Salz-Ersatz angenehm. Auch in Krakau kommt das Projekt gut an: Mehr als 50 Cafés beteiligen sich daran und übergeben ihren Kaffeesatz den Mitarbeitern des Winterdiensts.
Um sicherzugehen, dass weder Boden noch Pflanzen von dem Kaffeesatz beschädigt werden, werden im Frühjahr Bodenuntersuchungen durchgeführt. Vermutet wird jedoch, dass das Kaffeepulver auf den Wegen völlig unbedenklich ist und es bei Sonnenschein aktiv Wärme speichern wird. Das würde dazu führen, dass das Eis auf den Straßen schneller abtaut.
(sb)