Nachhaltigkeit
Good News

Energie sparen: Erster Kaltwaschsalon Deutschlands eröffnet in Hamburg

Interior of retro laundromat
In Hamburg eröffnet der erste Kaltwaschsalon. Denn die Wäsche wird auch bei 30 Grad sauber. Bild: iStockphoto / PiXXart Photography
Good News

Erster Kaltwaschsalon Deutschlands eröffnet in Hamburg

30.09.2022, 11:09
Mehr «Nachhaltigkeit»

Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen richtig sauber – davon soll der erste Kaltwaschsalon Deutschlands in Hamburg die Verbraucher überzeugen. Bei der Aktion laden die Umweltstiftung WWF und Ariel Bürger ein, kostenlos zu waschen – allerdings lassen die Waschmaschinen sich nur auf höchstens 30 Grad einstellen. Privaten Haushalten soll bei der vorgestellten Idee gezeigt werden: Kaltwaschgänge sparen Energie, schonen den Geldbeutel und die Umwelt.

"Wir wollen den Menschen verdeutlichen, wie hygienisch und energiesparend Waschgänge bei niedrigen Temperaturen sind."
Christoph Heinrich, Geschäftsführender Vorstand beim WWF

"Viele Menschen glauben, wenn man besonders warm wäscht, wird es hygienischer", sagt Christoph Heinrich, Geschäftsführender Vorstand beim WWF. "Wir wollen den Menschen verdeutlichen, wie hygienisch und energiesparend Waschgänge bei niedrigen Temperaturen sind."

Kaltwaschen senkt CO2-Emissionen massiv

Der Kaltwaschsalon ist Teil der im Juli gestarteten Kampagne "#Wirdrehenrunter" des Konsumgüter-Konzerns und der Umweltstiftung. Eine Erhebung zur Kampagne zeigt, dass Wäsche in Deutschland aktuell bei durchschnittlich 43,18 Grad gewaschen wird.

Es brauche unglaublich viel Energie, um das Wasser beim Waschen zu erhitzen, erklärt Heinrich vom WWF. Werde die Temperatur von 60 Grad auf 30 Grad runtergedreht, senke das die CO2-Emissionen um bis zu 60 Prozent.

Das Umweltbundesamt (UBA) betont, Buntwäsche wie Oberbekleidung, Unterwäsche oder Socken könne man problemlos bei 30 statt 40 Grad waschen. Die meisten bunten Textilien seien schon von Hersteller-Seite auf 30 Grad ausgewiesen.

Nur in Einzelfällen muss heiß gewaschen werden

Auch Waschlappen und Handtücher brauchen Familien nicht anders zu behandeln – solange niemand krank ist, wie UBA-Experte Marcus Gast auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Aber er macht einige Einschränkungen: "Wenn es um Weißwäsche geht, sollte eher auf 40 Grad mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden, weil so das Bleichmittel besser aktiv ist."

Mit Blick auf Geschirrtücher und Babylätzchen ergänzt Marcus Gast:

"Immer wenn etwas einen höheren Hygieneanspruch hat, weil es mit Lebensmitteln oder mit dem Mund in Kontakt kommt, doch lieber 60 Grad und ein bleichhaltiges Vollwaschmittel nutzen, weil bei dieser Temperatur das Bleichmittel Keime besser abtötet."

Nutzen mehrere Haushalte eine Waschmaschine gemeinsam, bestehe eine Verantwortung der Bewohner, heißer zu waschen, ein Kranker im Haus sei.

Generell gilt: "Es ist wichtig, einmal im Monat mindestens ein 60-Grad-Programm mit entsprechendem bleichhaltigem, pulverförmigen Vollwaschmittel durchlaufen zu lassen", sagt Gast. "Damit die Maschine nicht leer läuft, könnten dann beispielsweise Putzlappen gewaschen werden, welche sowieso bei 60 Grad gewaschen werden sollten."

(sb/dpa)

Deutsche Bahn: Neue Baustelle verursacht Probleme zwischen Berlin und München

Das Schienennetz der Deutschen Bahn ist eine einzige Baustelle und es wird noch viele Jahre dauern, bis die marode Infrastruktur endlich in der Moderne angekommen ist. Skeptiker:innen bezweifeln, dass der Turnaround überhaupt gelingen wird: Zu groß sind die Probleme, zu eklatant die Finanzierungslücken – und da haben wir über das Management der Deutschen Bahn noch gar nicht gesprochen.

Zur Story