Die Emscher, die als "Kloake des Ruhrgebiets" galt, ist nach aufwendigen Umbaumaßnahmen erstmals seit rund 170 Jahren vollständig abwasserfrei. Zum Abschluss des Umbaus, der am Donnerstag in Castrop-Rauxel im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gefeiert wurde, sagte er: "Mit dem erfolgreichen Abschluss des Vorhabens entsteht ein leuchtendes Vorbild für ähnliche Prozesse weit über Deutschland hinaus."
1992 begann der Umbau, der mehr als 5,5 Milliarden Euro kostete. Gebaut wurden unter anderem vier Großkläranlagen, 430 Kilometer Abwasserkanäle und drei große Pumpwerke. Mehr als 150 Kilometer an Flusslandschaften wurden renaturiert, rund 130 Kilometer an neuen Radwegen geschaffen.
Der Umbau gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte Europas und weltweit einzigartiges Projekt zur Restaurierung einer ganzen Flusslandschaft. Die Emscher und ihre Zuflüsse waren zu offenen Schmutzwasserläufen geworden, weil unterirdische Abwasserkanäle in der Region nicht möglich waren. Sie wären durch ständige Bodenabsenkungen infolge des Steinkohle-Abbaus unter Tage beschädigt worden.
Nordrhein-Westfalens Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) betonte, dass durch den Umbau viele Naturräume entstünden und neue "Stadt- und Freiraumqualitäten am Wasser" sichtbar würden.
(sb/dpa)