Ab 2024 führt die Supermarkt-Kette eigens strengere Richtlinien für den Verkauf von Kuhmilch der Eigenmarke ein. Bild: NurPhoto / NurPhoto
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Der Supermarkt-Riese Kaufland will die Kuhmilch seiner Eigenmarke ab 2024 nur noch aus den Haltungsformen 2, 3 und 4 anbieten, wie die Kette kürzlich verkündete. Der Schritt sei "im Sinne des Tierwohls", wie das Unternehmen in einem Pressestatement mitteilte.
Nach Angaben von Kaufland gehört der Supermarkt damit zu den ersten Lebensmittelhändlern, die keine Milch mehr aus der niedrigsten Haltungsform-Stufe anbieten. Ziel der Kette ist es, dass Konsument:innen "tierwohlfreundlichere Produkte" mit einer größeren Selbstverständlichkeit kaufen.
Bereits im vergangenen Jahr hat Kaufland schrittweise angefangen, sein Trinkmilchsortiment der Eigenmarken mit den entsprechenden Haltungsform-Stufen zu kennzeichnen.
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Das bedeuten die vier Stufen der Haltungsform
Damit die Verbraucher:innen beim Einkauf einen Überblick über das Tierwohl-Niveau der gekauften Produkte haben, gibt es seit April 2019 eine einheitliche Haltungsform-Kennzeichnung mit vier Stufen:
- Haltungsform 1 (rot gekennzeichnet): Produkte, die mit der "Stufe 1" gekennzeichnet sind, kommen aus Tierhaltung, die dem gesetzlichen Mindeststandard entspricht.
- Haltungsform 2 (blau gekennzeichnet): Produkte mit dieser Kennzeichnung stammen von Tieren aus einer Haltung, die über die gesetzlichen Standards hinausgeht. So haben die Tiere etwa zehn Prozent mehr Platz im Stall als gesetzlich vorgeschrieben.
- Haltungsform 3 (orange gekennzeichnet): Produkte, die mit dieser Stufe gekennzeichnet werden, stammen von Tieren, die Zugang zu Außenbereichen haben. Damit entspricht die Stufe den Richtlinien des landwirtschaftlichen Fachverbands Neuland.
- Haltungsform 4 (grün gekennzeichnet): Produkte, die mit diesem Label gekennzeichnet sind, erfüllen die Anforderungen an die europäische Öko-Verordnung. Aber auch Produkte, die nicht biologisch hergestellt wurden, können so gekennzeichnet werden, wenn entsprechende Mindestanforderungen eingehalten werden.
Kund:innen sollen möglichst tierfreundlichere Produkte kaufen.Bild: Kaufland / Kaufland
"Eine nachhaltige und langfristige Verbesserung des Tierwohls kann nur gemeinsam gelingen und fängt bei unserem Sortiment an", erklärte Stefan Rauschen, Geschäftsführer Einkauf Frische bei Kaufland in der Pressemitteilung.
Verbraucherzentrale kritisieren Haltungsform-Kennzeichnung
Auch wenn der Schritt eine Verbesserung des Status quo verspricht: Verbraucherzentrale und Tierschutzverbände kritisieren seit Jahren, dass Kund:innen die Kennzeichnung der Haltungsformen als Tierwohl-Label missverstehen können. Dazu kommt noch, dass das System der Haltungsform-Label genau umgekehrt zu dem bei der Eierkennzeichnung funktioniere.
Während Haltungsform 1 etwa bei Milch- und Fleischprodukten den gesetzlichen Mindeststandard bezeichnet, folgt die Eierkennzeichnung nach dem Schulnotensystem, bei dem die Freilandhaltung mit Stufe 1 die beste Note bekommt.
In einigen Teilen Deutschlands hat es bereits geschneit, und die Wetterprognosen versprechen eine weitere Schippe Schnee, Kälte und Frost. Das heißt für Autofahrer:innen am Morgen: Mehr Zeit einplanen, um das Auto freizukratzen.