Der Verkauf des 49-Euro-Tickets boomt: Knapp zehn Millionen Menschen haben einen Monat nach Startbeginn des Deutschlandtarifs ein Abonnement abgeschlossen. Das berichtete das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Diesen Zahlen zufolge handelt es sich bei etwa zur Hälfte um Kund:innen, die von ihren bereits bestehenden Abonnements zum Deutschlandtarif gewechselt sind.
Weitere 4,3 Millionen Fahrgäste sind dem VDV zufolge Neuabonnent:innen, die vorher beispielsweise Einzelfahrscheine oder Monatstickets ohne Abo gekauft haben. Bei etwa 700.000 Personen handelt es sich um Neukund:innen.
VDV-Präsident Ingo Wortmann erwartet, dass die Verkaufszahlen des Deutschlandtickets aufgrund der Tarifwechsel weiter steigen werden. Gegenüber dem RND erklärte er, dass die Anzahl derjenigen, die aus bestehenden Abos ins 49-Euro-Ticket wechseln, in den nächsten Wochen noch anziehen werde.
Gegenüber dem RND betonte er:
Dafür seien Gespräche mit Bund und Ländern über bundesweite Verbesserungen des ÖPNV-Angebots geplant. Denn noch immer gebe es in vielen Regionen Deutschlands kein adäquates Bus- und Bahnangebot – da helfe dann auch kein 49-Euro-Ticket.
Im ersten Verkaufsmonat des Deutschlandtickets kam es allerdings vielfach zu Problemen bei der Fahrkartenkontrolle. Beim Scannen des 49-Euro-Tickets erhielten Kontrolleur:innen der Verkehrsbetriebe vielfach Fehlermeldungen.
Laut einem Bericht des "Spiegel" ist der Grund dafür folgender: Die deutschen Verkehrsbetriebe nutzen sehr unterschiedliche technische Systeme für die Ausgabe und Erkennung ihrer Tickets. Zwar haben sich die Betriebe für das 49-Euro-Ticket auf vier Standards geeinigt, damit es von allen Verkehrsbetrieben ausgelesen werden kann. Dennoch soll es bei den Lesegeräten noch immer Probleme geben.
Das Deutschlandticket gilt seit dem 1. Mai bundesweit. Für 49 Euro im Monat können Kund:innen den Nah- und Regionalverkehr in Deutschland nutzen. Das Abonnement ist monatlich kündbar. Ob es bei diesem Preis bleiben wird, ist aber noch unklar. Geeinigt hatten sich Bund und Länder lediglich auf einen Einführungspreis des Tickets in Höhe von 49 Euro.